Über Weite und Stille zu sprechen, fällt mir schwer. Es ist ein überwältigendes Gefühl, in einer solchen Landschaft zu stehen. Ich habe das große Glück, außerhalb der Urlaubssaison unterwegs zu sein. Kein, oder nur hin und wieder eine Handvoll anderer Menschen stehen neben mir, um solche uralten Panoramen zu betrachten. Und auch sie sind stumm vor Überraschung oder versunken in Gedanken, die einem vor so einer Aussicht kommen. Leider bin ich zu kurz hier, um eine Wanderung zu machen, oder mich einfach in der Weite zu vergessen. Immer muss ich die Uhr im Blick halten, um das Ziel am Abend noch zu erreichen. Aber gelegentlich bleibt eben doch eine Stunde, sich einfach hinzusetzen und die Ohren zu spitzen. Denn was sich anfangs als Stille über mich legt, wird beim genauen Hinhören dann eben doch eine Kulisse aus kleinsten Tönen.
Hier habe ich eine solche Pause gemacht. Wind, Grillen, das Rascheln von Gras und äußerst geschwätzige Vögel waren das Geräusch zu diesem Anblick. Ich hoffe, ich kann mir diese Mischung für eine Weile merken, und in zukünftigen Stresszeiten erinnern. Gestern habe ich den Tag in Phoenix verbracht, und zwei beeindruckende Museen besucht. Leider ein Migräne-Tag, aber in den Museen gab es sehr schöne Cafés (natürlich draußen, mit dem leisen Plätschern von Brunnen), so dass ich mich immer wieder bei starkem Kaffee erholen konnte. Eine schöne Überraschung: Die Installation der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama, die mich für die sensationellen Sternennächte entschädigt, die ich mich nicht in der weiten Landschaft zu verbringen traue.
Und, doch ja, hier und da gibt es auch lustiges zu sehen, obwohl ich manchmal das Gefühl habe, gar nichts mehr durch die Augen zu bekommen. Es ist eben alles sehr, sehr viel.
piri ulbrich 27. Oktober 2019
Ist das Superman? Der gefällt mir an der Nobelkarosse.
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Stephanie Jaeckel 27. Oktober 2019
Ja, Superman! Ich habe mich scheckig gelacht.
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