Reden natürlich, essen, tanzen, Sport, Ausflüge. Das fällt mir als Erstes ein, wenn ich an Dinge denke, die ich mit Freund*innen mache. Reisen, wenn man enger befreundet ist, ins Kino gehen, ins Theater, ins Konzert. Alles schön. Dennoch denke ich manchmal: zu wenig. Warum? Weil vieles von dem mit Konsum zu tun hat. Und kein gemeinsames Tun ist. Gut, wer mit Freund*innen zusammen isst, kocht gelegentlich auch gemeinsam. Ausflüge sind weitgehend aktiv, Sport natürlich auch. Aber wie ist es mit gemeinsamen Entdeckungen, echten Abenteuern oder gemeinsamen Aufgaben? Auch langfristig geführte Gespräche sind etwas anderes als bloß reden. Gemeinsam Konzerte, Theater oder Museen zu besuchen, führt manchmal solche Gespräche fort. Aber packen wir auch mal was gemeinsam an?
Mir fällt auf, wie ich mich verändere, wenn ich mit guten Freund*innen zusammen bin. Ich fühle mich gelöst, frei, neugierig, offen. Alles Zustände, die mehr möglich machen. Aber da ist dann meist ganz schnell Schluss. Vielleicht wäre es auch eine komplette Überforderung. Und ich fühle diese Gelöstheit nur, weil ich weiß, dass aus diesen Treffen nichts weiter erwächst. Aber mir kommen immer wieder auch Zweifel. Wie ist es bei Euch? Sehnsucht nach mehr?
Sybille Lengauer 19. Juni 2022
Darum ist mir ein bunt gemischter Freundeskreis wichtig, da ergibt sich immer wieder etwas Neues.
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LP 19. Juni 2022
Sehnsucht nach mehr?
Offen gestanden: Nein.
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Stephanie Jaeckel 24. Juni 2022
Na, das interessiert mich jetzt aber schon. Bist du am liebsten alleine? Oder – hm?
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LP 24. Juni 2022
Sagen wir so: Ich empfinde die Gegenwart anderer Menschen, die mir nicht sehr vertraut sind, sehr schnell als enorm anstrengend – und sie dann meine auch irgendwann.
Daher bin ich viel alleine und ich mag das. Allein sein muss nichts mit Einsamkeit zu tun haben. Ich bin auch niemand, der schnell Freundschaften schließt oder einer, der sich auf ein halbes Dutzend Leute gleichzeitig gut einstellen kann oder will.
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Stephanie Jaeckel 24. Juni 2022
Verstehe! Ich bin auch schnell am Limit, wenn ich mit anderen Menschen zusammen bin. Es wird mir schnell zu viel. Und ich liebe das Alleinsein. Schwimmen hat damit ja auch einiges zu tun. Auf der anderen Seite – und das hat sicher viel + paradoxerweise mit Corona zu tun – schätze ich den Austausch, ja bloß das Abhängen mit anderen mittlerweile mehr und mehr. Meine Kolleg*innen im Großraumbüro, aber auch die Nachbar*innen im Berliner Mietshaus sind da perfekte Mischungen: Nicht wirklich Fremde (also vertraute Gesichter), aber eben auch keine Freund*innen (oder nur ein paar). Gleichzeitig sind es Leute, die sehr verschiedene Interessen haben, Stärken, Fähigkeiten, und es macht mit mal eben die Welt auf, wie gestern, als ich im Hof eigentlich nur die Blumen gießen wollte, und in ein Gespräch über Gitarrenspielen reingezogen wurde. Ich habe da quasi en passant mehr gelernt, als je im Musikunterricht und war ganz beseelt…
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