Das ist natürlich Quatsch. Ich lebe ja hier. Aber am Samstag bin ich nach Mitte gefahren und stellte fest: Hier war ich ewig nicht. Ach ja: Corona. Und dann muss ich lachen, weil irgendwie hat das ja auch was: In der Heimatstadt plötzlich Touristin sein. Vielleicht kamen auch die Menschenmengen dazu. Die Sonne schien, Mann und Maus waren unterwegs und ja. Nicht, dass ich Menschenmengen oft brauche. Aber das war wuselig und lebendig und ich wurde besser und besser gelaunt. Hat sich die Stadt in den letzten zwei Jahren verändert? Schwer zu sagen. Ich habe mich wahrscheinlich dreimal mehr verändert, vor allem fühlte ich mich plötzlich alt: Straßen, in denen ich vor 20 Jahren öfters unterwegs war, standen da wie Kulissen aus einer anderen Zeit. So ist das also mit der Nostalgie, dachte ich. Man lebt nicht mehr einfach in der Stadt, wie man in seine Lieblingsjeans schlüpft. Irgendetwas zwickt.
Edith 3. Mai 2022
Stimmt, die eigenen Sichtweisen verändern sich auf viele Dinge – auch auf eine Stadt und deren Drumherum… gern gelesen wieder bei dir!
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