Gehen wir unserem Gehirn auf den Leim,

wenn wir überall Sinn suchen? Und ist Schreiben dann immer auch schon eine Verzerrung von dem, was ist? Menschen lieben Geschichten. Aber vielleicht gibt es gar keine. Als ich meine Mutter in ihre Alzheimer-Krankheit begleitet habe, kamen mir manchmal solche Gedanken. Dass nicht sie „krank“ ist. Sondern sieht, was wir nicht verstehen: Dass die Verknüpfungen nur von uns gemacht werden und nicht tatsächlich da sind.

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

Comments 5

  1. muetzenfalterin 28. April 2022

    Das ist ein ungeheuer mutiger Gedanke. Und weiterführend. Ich nehme ihn dankbar mit. Vielleicht sind wir allein in unser Hilflosigkeit und Bedürftigkeit verknüpft, in unseren Fragen, nicht aber in der Fraglosigkeit von behaupteten Antworten und sogenannten Wahrheiten.
    Das ist beängstigend und befreiend zugleich.

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  2. Klausbernd 29. Januar 2023

    Natürlich ist das so. Das haben schon vor vielen Jahren Physiker wie Heisenberg festgestellt und Philosophen weit vorher. Wir konstruieren unsere Realität.
    Mit herzlichen Grüßen vom Meer
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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      • Klausbernd 3. Februar 2023

        Sinn und Realität sind keine Gegensätze in unserem Verständnis.
        Weiterlaufende Geschichten … alles läuft weiter. Damit haben sich besonders die Frühromantiker beschäftigt und deswegen wie Novalis das Fragment als Genre kreiert. Der Weltgeist in Hegels Geschichtsphilosophie steht auch nicht still und das offene Ende ist dem modernen Roman typisch.
        An deinem Text finden wir interessant, was du unter ‚tatsächlich‘ verstehst. Die Wahrnehmung des Tatsächlichen setzt ein Verständnissystem voraus, das von uns angenommen wird.
        Darüber könnten wir uns noch ewig austauschen, was aber für einen Blog zu weit ginge. Deswegen machen wir hier Schluss und wünschen dir alles Gute
        The Fab Four of Cley
        🙂 🙂 🙂 🙂

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