Das ist auch mal eine Überraschung. Kaum habe ich meine alte Gitarre wieder bei mir und beginne zum – ich würde mal grob schätzen – fünften Mal, Musizieren zu üben (Blockflöte, Gitarre, Chorgesang, Klavier, Improvisation, Gitarre), da fällt mir etwas auf: Auch üben muss gelernt sein…
Naja. Sagen wir so: Es gibt vermutlich viele Menschen, die das ganz von alleine können. Die nehmen sich ein Instrument (oder vor selbigem Platz) und fangen an, Töne zu produzieren, die sie am Ende einer gelungenen Session in der vorgegebenen Ordnung spielen können. Dabei ist natürlich Geduld angesagt, Konzentration und möglicherweise kluge Strategien, die Fehlerteufel hinters Licht zu führen oder peu à peu aus der Performance zu verbannen.
Natürlich gehört mehr dazu. Ein Gefühl fürs Instrument, das über das Hören hinausgeht. Vielleicht eine Art Haltung. Und natürlich Freude am Ausprobieren und vor allem: an Umwegen.
Die Überraschung ist genau da, wo es dieses Mal anders ist. Früher war das Üben so in etwa wie Hausaufgaben – musste halt gemacht werden. Und so, dass beim nächsten Unterricht die Sache irgendwie lief. Nicht, dass ich keinen Spass gehabt hätte. Aber – so würde ich das heute beschreiben – ich kam nie wirklich bei meinem Instrument an. Die neue Erfahrung ist, dass mir das Üben eher wie eine Unterhaltung vorkommt. Ich „sage“ was, das Instrument antwortet.
Vielleicht liegt das daran, dass ich mittlerweile sehr viel geschulter bin im Hören von Musik und Geräusch. Wahrscheinlich spielt es auch eine Rolle, dass ich in keinen Unterricht eingespannt bin, und deshalb auch nicht jede Woche Ergebnisse liefern muss. Aber überraschend ist es schon. So, als wäre ich jahrzehntelang auf einer Art Holzweg unterwegs gewesen.
Verwandlerin 11. August 2020
Mein Sohn bringt sich gerade selbst mit Hilfe des Unternets Gitarrespielen bei. Macht ihm voll Spaß und meine alte Fender Stratocast kommt auch zu ihrem Recht ….
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Verwandlerin 11. August 2020
Internets*
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