Wer bin ich – noch mehr Fragen…

Gestern habe ich bei einer Bloggerin diese Frage gelesen: Wer bin ich? Im Laufe meines Lebens habe ich mich – wie mir dabei aufgefallen ist – genau von dieser Frage verabschiedet. Ich erlebe mein Ich-Sein eher als episodisch oder als fließend. Ich verändere mich. Oder ich falle in alte Muster zurück. Ich werde stärker, klüger und älter. Aber auch müder, abgeklärter. Mir scheint das, was ich gerade in dem neuen Buch von Ulrike Draesner lese („Eine Frau wird älter“ – demnächst mehr dazu), tatsächlich möglich: dass das fortschreitende Alter auch neue Ich-Entwürfe zu bieten hat, und insofern nicht nur ein – sagen wir – „biologischer“ Niedergang ist, sondern eine Herausforderung.

Dies vorausgestellt, habe ich wieder mit Vergnügen weiter Fragen zu sich selbst beantwortet, die, wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, hier: http://www.pink-e-pank.de wöchentlich ausgegeben werden (insgesamt 1000, deshalb auch die Nummerierung…). Vielleicht inspirieren sie Euch ja auch, mal über dies oder das nachzudenken. Ist ja nicht alles so bierernst…

901: Hast du schon mal eine Rede gehalten?Ja, aber immer nur im privaten Rahmen, zuletzt bei der Beerdigung meiner Mutter.

902: Welche Art von Restaurants bevorzugst du?Guter Service ist für mich am wichtigsten. Na, nach dem guten Essen natürlich. Insofern kann ich mich in einem einfachen Burgerrestaurant (damit ist keine Kette gemeint) genauso wohl fühlen wie in einem Szenelokal oder einem kleinen Geheimtipp in irgendeinem Dorf. 


903: Welchen großen Vorteil hat es, wenn man als Single lebt?Freiheit.

904: Welchen großen Vorteil hat es, wenn man in einer Beziehung lebt?Geborgenheit.

905: Findest du dich selbst schön?Immer wieder, ja.

906: Welche Gefühlsregung erlebst du mindestens einmal am Tag?Keine Ahnung. Ich bleibe meist so im mittleren Bereich und rege mich weniger nach oben zur Euphorie oder nach unten zum Zorn oder zur schlechten Laune hin. Ich beobachte das jetzt aber mal.

907: Wann hast du zuletzt Champagner getrunken?Im September bei der Geburtstagsfeier eines Freundes.

908: Bist du ein Sonntagskind?De facto bin ich an einem Donnerstag geboren, so fühlt sich mein Leben auch an: eher alltäglich, aber nicht ohne Sonntage.

909: Wie würde das Gemälde aussehen, das dein Leben darstellt?Vielleicht eine Landschaft mit viel Weite drin.

910: Mit welchem Kleidungsstück von früher verbindest du gute Erinnerungen? Ich besitze noch die Jacke, die ich bei meiner mündlichen Magister-Prüfung getragen habe. Ein Geschenk von meiner Mutter. Und eine Einser-Prüfung. Beides prima.


911: Was würde in einer Kontaktanzeige über dich stehen?Keine Kontaktanzeige, niemals.

912: Mit wem hast du zuletzt laut gelacht?Gerade eben, mit meinem Lieblingsnachbarn Carsten.

913: In welchen Sprachen kannst du dich verständlich machen?Deutsch, Französisch, Englisch halbwegs zivilisiert, romanische Sprachen so lala, alles übrige in Zeichensprache, geht auch.

914: Wozu hast du immer wieder keine Zeit?Für einen Kurzurlaub ans Meer.

915: Kommt Weisheit mit den Jahren?Weisheit vielleicht nicht, aber Erfahrung.

916: Was ist das schlimmste Schimpfwort, das du jemals jemandem an den Kopf geworfen hast?Habe ich dankenswerterweise schon wieder vergessen.


917: Was war die spontanste Aktion deines Lebens?Für eine unbekannte Frau, die hinter mir in einer Schlange stand, drei Tage lang ihre Wohnung in Paris zu hüten.

918: Findest du, dass das Leben erst durch Kinder ein erfülltes wird?Nein aber es ist immer wieder toll, dass meine Freund/innen welche haben!


919: Wie verhältst du dich in einem Haus, in dem es zu spuken scheint?Keine Ahnung, ist mir noch nicht passiert.


920: Mit wem würdest du gern einen Tag das Aussehen tauschen?Mit einem sympathischen Mann, ich wüsste gerne, wie sich das anfühlt.

Filed under: Allgemein

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

Comments 2

  1. wechselweib 8. Dezember 2018

    Danke für die Anregungen! Habe das Buch gleich mal gegoogelt, klingt gut.
    Ich stelle auch fest, dass mein Ich keine feste Größe ist, sondern sich je nach Situation und Erfahrungen wandelt, wobei natürlich ein gewisser Wesenskern erhalten bleibt… 🐛🦋

    Gefällt 3 Personen

  2. Ulli 8. Dezember 2018

    Auch mein ICH ist keine feste Größe, es gibt schon einen Kern, der immer da war (soweit ich mich erinnere), aber im Laufe der Zeit hat es doch so einige Wandlungen durchlaufen, vielleicht wäre es besser zu fragen: wer bin ich, jetzt?!
    Danke für die Antworten und den Buchtipp, da warte ich mal gespannt auf deine Besprechung.
    Herzliche Grüße, Ulli

    Gefällt 3 Personen

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