Wer kennt das nicht: Was vor der Abfahrt liegengeblieben ist, liegt auch nach der Rückkehr noch da. Und dann kommt eben noch einiges drauf. An Wäschewaschen, an Dingen, die – jetzt aber! – sofort zu erledigen sind, Spinnen die sich in Abwesenheit gleich breit machen, zu verjagen, Termine, Arbeit, und noch eine kleine Erkältung, die auskuriert werden möchte – ach so, ja, die Verspätung im eiskalten Zug betrug leider nur 50 Minuten, leider, weil man erst ab 60 Minuten eine Entschädigung geltend machen kann. Dafür haben wir auch nicht in Wolfsburg gehalten. Es war ja auch der letzte Zug an dem Abend (ich meine, da lohnt es sich doch richtig…). Einen Beschwerdebrief habe ich trotzdem geschrieben, zack, gleich noch eine Erledigung mehr.
Ankommen im Alltag heißt auch, alle Gedanken, vielleicht auch Wünsche, hier und da etwas zu ändern, einzufädeln. So ist mir in der kleinen Auszeit klar geworden, dass ich beruflich unbedingt dieses Jahr noch etwas wagen, etwas anderes machen möchte. Auch in der Wohnung möchte ich etwas verändern, da gilt es, Kostenvornanschläge einzuholen, den Vermieter zu fragen, ob das so o.k. ist, zu überlegen, wann ein günstiger Zeitpunkt wäre. Ich brauche eine neues Fahrrad und ich muss die Waschmaschine im Blick halten, die könnte schneller kaputt sein, als es mir lieb ist. Alltag at it’s best.
Und dann träumte ich diese Nacht, ich hätte bodenlanges blondes Haar. Ich stand vor dem Spiegel und war platt. Und ratlos, was für eine Frisur jetzt damit bloß zu machen sei. Nein, es gibt keine Antwort – ich bin zu früh aufgewacht.
papiertänzerin 3. September 2018
Hauptsache keine Dauerwelle.
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