Ist es das, wenn man sich zu häufig in den eigenen Wänden dreht, um sich selbst, wohin den Blick zu richten oder vielmehr die Augen zu schließen, das Herz zu öffnen oder – im Laufe des Lebens setzt es Kalk an, nicht wahr? Es verhärtet. Es schottet sich ab, während wir uns weiterdrehen wie Lindenblüten, die vom Ast segeln, ein erstes und letztes Mal.
Wir ziehen die Decke beim Drehen fester um uns. Schützen uns vor was? – wo doch der endlose Horizont, die dröhnenden Ebenen längst verbaut sind und die Dunkelheit nur noch in alten Geschichten – ich habe sie mein Lebtag noch nicht (manchmal annähernd) gesehen. Wovor fürchten wir uns? Nochmal: wovor fürchten wir uns? Wenn es wirklich die Fremden sind, kann es nicht sein, dass wir es verlernt haben, uns selbst in die Fremde zu wagen?
finbarsgift 4. September 2018
Schön geschrieben…
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Stephanie Jaeckel 4. September 2018
Danke.
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finbarsgift 4. September 2018
🌟
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papiertänzerin 4. September 2018
Poetische Wucht.
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Stephanie Jaeckel 5. September 2018
Auch hier noch einmal ein herzliches Danke. Aber ob Poesie beim Aufrütteln wirklich hilft?
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papiertänzerin 5. September 2018
Aber ja. Weiches Wasser bricht den Stein.
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gkazakou 9. September 2018
ich frage mich: Wer ist „wir“?
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Stephanie Jaeckel 9. September 2018
Wir, damit sind die Leute gemeint, die sich – wie ich machmal – in den eigenen Wänden im Kreis drehen… – d.h. längst nicht alle Menschen, aber diejenigen, die dieses Gefühl kennen.
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