Ich habe ein sehr stürmisches Auf-und-Ab-Verhältnis zu Peter Handke, seit ich ihn vielleicht mit 20 zum ersten Mal gelesen habe. Manchmal war ich soweit, seine Bücher in die Ecke zu werfen, einige habe ich erst gar nicht gekauft, geschweige denn, gelesen. Aber dann sagt er immer wieder Sachen, die mich regelrecht aufatmen lassen, selbst wenn sie mich nicht direkt betreffen… Wie in dem heute im „Freitag“ veröffentlichten Interview:
„Ich sag Ihnen einen Satz von gestern, den ich mir gedacht habe: „Ich hab nichts zu sagen.“ Menschen, die nichts zu sagen haben, haben bis ans Ende ihres Lebens etwas zu schreiben.“
wildgans 29. August 2018
Ging und geht mir immer ähnlich!
Letztens wieder in Marbach in seine Notizbücher schauen dürfen. Beeindruckend: winzige, gestochen deutliche Schrift, und diese fast unendliche Folge von festgehaltenen Gedanken!
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mannigfaltiges 29. August 2018
Ich rede nicht gerne.
Was ich nicht rede, würde ich gerne schreiben.
Wenn ich könnte.
…
Und ich mag den Handke nicht.
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Stephanie Jaeckel 29. August 2018
Ich mag halt diese so „ineffiziente“ Seite so sehr. Das macht Menschen an sich großzügig. Und sperrig zugleich. Ob man Handkes Texte lesen mag, ist eine andere Sache…
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mannigfaltiges 29. August 2018
Über manche Sätze muss ich einfach länger nachdenken.
(Gilt auch für Handke)
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Stephanie Jaeckel 29. August 2018
Ist ja nicht das Schlechteste, oder?
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mannigfaltiges 29. August 2018
Absolut nicht.
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stresemann 29. August 2018
Wie wahr, an Handke scheiden sich die Geister. Deshalb ist es auch gut, ab und an das zu tun, das er in Frage stellt. Beispielsweise wie: „Schreiben ist ein Tabubruch, das darf man nicht. Und irgendetwas ist immer interessant, das man nicht schreiben darf.“ .Aus dem Film über ihn: Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte. Kann Dich aber gut verstehen. Ich gebe zu, ich verstehe ihn oft nicht. Dennoch ist er einfach genial.
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Stephanie Jaeckel 29. August 2018
Handke kann auch immer wieder rücksichtslos gegen sich selbst denken. Das gefällt mir. Meistens regen mich seine Texte an (fast mehr noch die Interviews), über die angesprochenen Dinge selbst nachzudenken. Und das Schöne ist, dass er einem dafür Platz lässt (zumindest kommt es mir so vor). Ich habe immer das Gefühl, ich darf auch zum gegenteiligen Schluss kommen, ohne blöd dazustehen.
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flowerywallpaper 30. August 2018
Ich liebe die Texte von Handke
https://flowerywallpaper.com/2012/12/15/peter-handke/
Die Texte sind ernst, aber man darf sie nicht nur ernst lesen. Wie du schreibst: er lässt Platz. Grüße zu dir, Ernestus.
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