Reste unserer letzten Hausparty schmücken nach wie vor den Hof. Sie erinnern an einen ausgelassenen Abend. Aber der Dinosaurier gibt mir zu denken. Er hockt da zwischen exaltierten Farbgirlanden, Blumen und lachenden Liegenden, unfähig mitzutanzen oder sich nur irgendwie in seinem Körperberg auszudrücken. Starrer Blick und – ja, wer hat je schon einen Dinosaurier oder Drachen lachen sehen?
Irgendwo zwischen allen Sommergefühlen, den lauen Abenden mit Sternschnuppenparaden und den strahlenden Mittagen im Schwimmbecken lauert ein weiteres Monster. Ich habe heute endlich seine Spur aufgenommen. Es hat etwas mit dem Erfüllen von Pflichten zu tun. Nix dagegen. Im Gegenteil. Aber wo geht ein Leben hin, wenn man alles nur noch abhakt? Wo bleibe ich, wenn ich für dich und dich und dich alles mitdenke, um dir Freude zu machen oder dir Arbeit zu ersparen? Wie laut muss ich eigentlich „ich“ schreien (und wie oft), um mir nicht immer wieder verloren zu gehen?
mannigfaltiges 22. August 2018
Hmm…die letzten Sätze geben viel Stoff zum Nach – denken. Nein, nicht über dich, über mich. Solle man in Zukunft (also nie) nicht lieber Vorher – denken?
Am schlimmsten finde ich dieses voreilige erledigen, man macht etwas, bevor jemand anderes überhaupt auf die Idee kommt, dass etwas zu tun ist.
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Stephanie Jaeckel 22. August 2018
Mir geht dieses Zuviel im Voraus schon seit Wochen durch den Kopf. Im Neuen Testament gibt es dazu eine irrwitzige Geschichte. Die von Maria und Martha. Wenige Zeilen, aber eine jedesmal wieder wachrüttelnde Erkenntnis:
Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte ihm zu. Martha hingegen machte sich viel Arbeit, um für das Wohl ihrer Gäste zu sorgen.
Schließlich stellte sie sich vor Jesus hin und sagte: „Herr, findest du es richtig, daß meine Schwester mich die ganze Arbeit allein tun läßt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!“
„Martha, Martha“, erwiderte der Herr, „du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe, aber notwendig ist nur eines. Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.“
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mannigfaltiges 22. August 2018
Für Jesus vielleicht die optimale Lösung, für mich nicht. Es muss doch auch einen Mittelweg geben.
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Stephanie Jaeckel 23. August 2018
Optimale Lösung? Das ist doch eher ein Schlag vor den Bug. Ich knabbere jedenfalls dran…
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mannigfaltiges 23. August 2018
Ich kann dir zwar nicht ganz folgen, aber immerhin habe ich mich heute näher mit dieser Bibelstelle befasst…
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papiertänzerin 22. August 2018
So laut muss es im Außen meiner Erfahrung nach gar nicht sein, nur für dich selbst im Inneren hörbar, Herzstimme eben.
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Stephanie Jaeckel 22. August 2018
Keine Sorge, ich gehe jetzt nicht auf einen lautstarken Egotripp – ich hatte wirklich den Eindruck, für mich laut und deutlich werden zu müssen, weil ich die – wie Du sie nennst – Herzstimme offenbar immer wieder überhöre…
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