Wahrscheinlich befrachten wir alles, was wir sehen, mit Erinnerungen. Diesen Stein habe ich aus Kalifornien mitgebracht. Komischerweise „trägt“ er vor allem den Sound der pazifischen Brandung, Licht und Wind. Dazu ist er mit einer weiteren Erinnerung beschwert: Ich besaß als Kind eine in einen Glaswürfel gegossene Muschel mit einer Perle. Ich war vielleicht fünf. Und mir war diese Muschel ein riesiger Schatz. Es war so etwas Magisches, dass eine Perle im Maul einer Muschel wuchs. Es war kaum zu glauben, aber ich hatte den Beweis bei mir im Regal stehen. Die Muschel war auch eine Verheißung: Irgendwo anders auf der Welt würde es aufregender sein, als bei uns im Reihenhaus in der Kleinstadtneubausiedlung. Keine Frage, der kalifornische Stein sieht aus wie eine abstrakt geformte Muschel. Die „Perle“ ist weiter am Rand als in meiner Kindheitsmuschel, aber genauso augenfällig. Und auch der Stein erinnert mich daran, dass es nicht nur Berliner Hinterhöfe gibt.
papiertänzerin 8. Januar 2018
Dinge sind oft viel mehr als Dinge. Hast du die Muschel im Glaswürfel noch? Ich hatte ein Kästchen aus Glas mit Muschelglanz & Seestern & eine gläserne Kugel, die für mich magisch war.
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Stephanie Jaeckel 8. Januar 2018
Nein. Die ist weg. Aber ich habe gestern Abend gesehen, dass ich mir wieder so ein Kästchen gebastelt habe, allerdings mit einer Alge, nicht mit einer Muschel drin. Werde ich mal fotografieren.
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papiertänzerin 8. Januar 2018
Au ja 🙂
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