Wenn es wichtig wird, sollte Zeit da sein. So ein Versprechen, das ich mir gegeben habe. Lange vor dem letzten Jahreswechsel. Und: Ja, natürlich bin ich wild entschlossen. Doch sobald der Druck wächst, bekomme ich Panik. Mache Sachen, die wirklich keine Wichtigkeit haben, verzettele mich, drehe mich 25 Mal um mich selbst und komme außer Atem, ohne dass etwas passiert. Doch, natürlich passiert etwas: noch mehr Panik. Ich will da durch. Ich möchte einen zusätzlichen Auftrag annehmen, obwohl ich gerade Vollzeit arbeite. Weil es ein Auftrag ist, von dem ich lange träume. Gut. Vielleicht lässt sich hier und da ein bisschen Luft aus der Vollzeit nehmen. Mit kleinen Puffern wäre vielleicht alles ganz gut zu wuppen. Aber warum werde ich so nervös, als wenn ich etwas Verbotenes vorhätte? Adrenalin, weil es spannend wird? Das zumindest wäre zu hoffen. Ich habe schon mal scharfe Kanten rausgeholt, um hier und da der Zeit ein paar Scheiben abzuschneiden. Warum nicht gleich schon diese Nacht?
christahartwig 5. Januar 2018
Niemand weiß, was Zeit wirklich ist. Wir kennen Bewegung und kennen Veränderung und benutzen beides, um etwas zu messen, von dem wir so gut wie nichts wissen. Ich mache letztens in unvorhersehbar schnellem Wechsel die Erfahrung, das Zeit mal erschreckend schnell, mal überraschend langsam „vergeht“. Und auch der Gebrauch des Wortes „vergehen“ ist schon ein Vergehen. Mit den Schneidwerkzeugen wirst Du dem Problem kaum beikommen, fürchte ich.
Dass man unzählige unwichtige Dinge tut, weil man sich an etwas Wichtiges nicht heran wagt, das kenne ich. Es wirkt sich auf das Phänomen Zeit aber eher negativ aus. Da man sich selbst kindisch verhält, wird auch der Tag zu einem Kinderhemd: vorn und hinten zu kurz.
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wattundmeer 5. Januar 2018
„Kinderhemd“: ein schönes Bild.
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wattundmeer 5. Januar 2018
Unbedingt, liebe Stephanie. Bei Träumen muss man zugreifen, da darf man nicht auf die passende Zeit warten. Ich drück‘ die Daumen, wird schon klappen! Ulrike
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Stephanie Jaeckel 5. Januar 2018
Danke!
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papiertänzerin 5. Januar 2018
Wünsche ein knuspriges & gut verdauliches Traumzeitbrot, ahoi, papiertänzerin.
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Stephanie Jaeckel 5. Januar 2018
Oh, das ist geradezu visionär. Es geht bei dem Auftrag um eine Rezension der beiden Ausstellungen „indigenous Australia“ und „Unvergleichlich“…
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papiertänzerin 5. Januar 2018
Synchronizität & Telepathie sind in der Traumzeit ja nichts Ungewöhnliches 😉 Und danke für die Ausstellungs-Hinweise….
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Ronja 25. Januar 2018
Das sind schöne, reflektierende Texte die du verfasst hast!
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Stephanie Jaeckel 26. Januar 2018
Danke. Das sind jedenfalls Gedanken, die mir von Tag zu Tag durch den Kopf gehen, und die auch für mich selbst besser haften bleiben, wenn ich sie aufschreibe.
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