Als ich jünger war, hatte ich mir das nicht so vorgestellt: Fünfzig zu sein und noch immer – oder immer wieder – durch alle möglichen Gefühlsregungen durchzurasen, manchmal drei oder vier an einem Tag. Ich dachte in dem Alter weiser zu sein, entspannter und abgeklärter. O.K. wahrscheinlich ist da was dran. Ich möchte es nicht riskieren, auch nur einen Tag der nächsten Woche als 18 oder 20jährige zu durchlaufen. Stress war etwas, was ich als junge Frau sehr schlecht abkonnte. Aber die Emotionen bleiben. Vielleicht auch, weil ich mehr gesehen habe, und mich heftiger ärgern aber auch viel intensiver freuen kann. Gestern war so ein Tag. Von Hölle bis Himmel (und damit zumindest aufsteigend). Was das heißt? Unreif zu bleiben – oder einfach nur lebendig. Wer weiß…
Ruhrköpfe 5. August 2017
Lebendig natürlich 😀 Wir sind wandelnde Chemiebaukästen voller Hormone, keine Roboter 😉
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Tanja im Norden 5. August 2017
Wenn ich mir mich als Zwanzigjährige in der kommenden Woche vorstelle, biegen sich mir alle Fußnägel senkrecht nach oben. Aber ich weiß noch, dass ich mir mit 20 viel weniger Gedanken über vieles gemacht habe, das mir heute durch den Kopf geht. Dafür waren da Sorgen, an die ich heute keine Milisekunde mehr verschwende. Ich würde die kommende Woche auch als zwanzigjährige wuppen, es würde nicht mehr oder weniger sondern nur anders chaotisch. Aber wenn die heute fast Vierzigjährige dabei zuschauen müsste, würde sie sich die Augen zuhalten und ganz vorsichtig mit angehaltenem Atem zwischen den Fingern durchlunsen.
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Stephanie Jaeckel 5. August 2017
Das kann ich mir sofort und lebhaft vorstellen. Und ja: Mehr Sorgen und weniger Gedanken. Das trifft es wahrscheinlich ziemlich genau.
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