Ein Erinnerungsstück oder Mitbringsel, meist käuflich erworben. So definiert Wiki das Souvenir. Also ja, auch ich habe Souvenirs gekauft und aufgesammelt. Schnöde Urlaubserinnerungen. Oder doch mehr? Oder – was eigentlich? Meist bin ich immun. Kleinigkeiten gerne. Aber meine Wohnung gleicht keinem Basar. Am Ende reise ich dafür auch zu selten. In Kalifornien jedoch hatte ich den Wunsch, ganz viel nach Berlin mitzunehmen. Am liebsten hätte ich das Licht in Tüten gepackt. Anstatt dessen kamen in meinen Koffer:
sieben Bücher
eine Mandeldose voll mit Steinen vom Strand
eine Tüte Sanddollars aus Morro Bay
Hershey Kisses
zwei Stöckchen, eine Wurzel und einige getrocknete Algen
einen Kettenanhänger mit Mondstein
zwei Ringe
einen Kerzenständer für drei Kerzen und einen Blumenstrauss in der Mitte
drei T-Schirts
zwei Comics
drei Aufkleber
zwei Kugelschreiber
eine gestickte Postkarte (mit zwei Katzen und einer Maus drauf)
ein Strandkleid
wenige sehr kleine Muscheln
eine Stofftasche
eine Papiergirlande mit den chinesischen Sternzeichen
drei Buttons
getrocknete Blätter aus dem Garten vor dem Eames-Haus
ein japanisches Spielzeugpüppchen aus den 1960er Jahren
die neue CD von Yasmine Hamdan
ein paar Gewürze
eine Portion Kaffee und eine Portion grüner Tee aus dem Supermarkt
Ansichtskarten von Landschaften und Kunstwerken
und ein paar weitere Mitbringsel für Freundinnen und Freunde.
Alles wurde zügig (d.h. noch vor der schmutzigen Wäsche) aus dem Koffer befördert und in meiner Wohnung verteilt. Die Sachen anzuschauen erfreut und erinnert mich tatsächlich. Als könnte ich das Freiheitsgefühl, das ich in den Urlaubstagen spürte – zumindest einen Hauch davon – in meinen Alltag zurückbringen. Das Beste auch hier zum Schluss. Ich habe mir einen Eames Armchair bestellt. Denn Ray und Charles Eames waren für mich eine der großen Entdeckungen meiner Reise. Aber davon später noch mal. Jetzt genieße ich meinen neuen Reichtum und lausche auf die Echos der Fahrt, die sich so nach und nach einstellen.