Fehler zu machen? Und wer sind wir? Männer, Frauen, Deutsche, Europäer, Menschen? Mir kommt es fast so vor, als würde der Fehlerteufel immer größer an die Schul-, Büro- und Firmenwände gemalt. Was man alles falsch machen kann! Und was man alles unternimmt, damit einem bloß kein Fehler unterläuft! Wissen wir eigentlich noch, dass Fehler auch ihr Gutes haben? Dass sie uns Wege aus eingefahrenen Situationen weisen? Ein Fehler passiert ja gerne, wenn ein Gehirn zu schnell denkt. Oder zu eingefahren ist. Wer ein Instrument spielt, kennt die Situation, dass Fehler oft an entscheidenden Stellen passieren, dort, wo es anders weitergeht, als erwartet zum Beispiel.
Ich musste neulich mit einer ziemlich fehlerhaften Aufnahme ein Soundarrangement bauen. Erst mal habe ich mich lange über diese Aufnahme geärgert, aber es war klar, dass ich so schnell keine bessere bekommen würde. Also habe ich mich rangemacht. Es war ein langer Prozess. Es ist ein gutes Stück rausgekommen. Die Fehler haben mich immer weiter auf die Suche nach Lösungen geschickt. Und das war in diesem Fall, das Beste, was mir passieren konnte. Denn so ist mir etwas wirklich Überraschendes gelungen. Ein Hoch auf die Fehler. Hoffentlich merke ich mir das…
schlingsite 20. März 2016
Bald gibt es ja dank der Maschinen keine Fehler mehr.
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mickzwo 20. März 2016
Maschinen tun nur das, was irgend jemand ihnen vorher aufgetragen hat. Und das sklavisch bis irgend jemand sie anders programmiert. (Und wenn der oder die schlau ist, hat er oder sie das schon vorher berücksichtigt. Also einen Plan-B mit einprogrammiert.)
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schlingsite 20. März 2016
Lernfähige Programme erlauben auch eine Selbstkorrektur zur Erreichung eines Ziels.Menschliche Fehler sind für Maschinen hinderlich und für manche Menchen inspirierend.
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Stephanie Jaeckel 20. März 2016
Na, solange es Menschen gibt, wird es Fehler geben. Wenn die Maschinen uns allerdings irgendwann endgültig den Rang abgelaufen haben, huch nee, das wäre wahrscheinlich langweilig… – Was die lernfähigen Maschinen angeht: Sie eliminieren Fehler. D.h. sie können – zumindest bis heute – nicht kreativ mit ihnen umgehen.
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Nina Ryschawy 20. März 2016
Es stimmt, Fehler können einen nach der ersten Enttäuschung ein ganzes Stück weiterbringen. Auch wenn man sich zunächst ärgert, der anschließende Prozess, der mit „das kriege ich schon hin, nicht aufgeben“ beginnt und schließlich in „ich habe es geschafft“ mündet kann ausesprochen befriedigend sein.
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Stephanie Jaeckel 20. März 2016
Ja. Und wie ich geschrieben habe, gehe ich sogar noch einen Schritt weiter: Es kann eine bessere Lösung am Ende stehen. Weil die Problem- oder Fehlerlosigkeit zum nahe liegendsten Ergebnis führt. Wir vergessen das gerne. Ist aber – meistens – so.
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borretsch 20. März 2016
Meine Devise: Nicht in Fehlern, sondern in Lösungen denken. (NIPSLD)
Das habe ich zum Glück sehr früh in meinem Leben lernen dürfen.
Grüne Grüße
Mion
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mickzwo 20. März 2016
Weil instinktiv alle davon ausgehen das Fehler mit Verlusten einher gehen. Das ist schwer zu ändern. Hat man etwas geschafft, dann hat man ja kein Problem mehr. Weil es ja geschafft ist. Also nichtexistent ist. Dann ist man glücklich.
Fehler offenbaren die Existens von Problemen. Und wer hat schon gerne Probleme?
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Stephanie Jaeckel 20. März 2016
Es stellt sich was in den Weg. Und genau wie Du schreibst, sind wir darauf geeicht, alles aus dem Weg zu räumen. Oder uns über Hindernisse zu ärgern. Dabei ist der Umweg oft die interessantere Variante. Es gibt im religiösen Denken, zumindest bei den Katholiken, diese Idee, Gott ist das Hindernis. Das kann helfen, den sich auftuenden Umweg mit offenerem Herzen anzunehmen. Hat mir, als ich es mal gehört habe, sehr geholfen.
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Ronja 20. März 2016
Fehler sind einfach dazu da um uns weiterzubringen.
Hätte Edison gleich beim ersten Fehler aufgegeben – hätten wir jetzt vielleicht keine Glühbirnen. 🙂
Fehler sind wichtig, bei manchen Menschen hab ich eher den Eindruck, sie schieben die Angst vor einem Fehler vor, weil sie Angst vor dem Erfolg haben. Erfolg bringt einen oft in neue Situationen und vor neue Aufgaben.
Deinem Beispiel mit den Katholiken möchte ich auch das mit der Reinkarnation entgegenhalten – wer es nicht schafft sich weiterzuentwickeln (und Fehler dienen auch zur Weiterentwicklung), ist gezwungen stets am gleichen Platz zu verweilen.
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Stephanie Jaeckel 20. März 2016
Oh ja, das ist eine beste Beobachtung: Angst vor Erfolg! Das ist sicher auch ein wesentlicher Grund.
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Ronja 20. März 2016
Erfolg bedeutet einfach „raus aus der Komfortzone“… davor haben viele Angst.
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