Die letzten Wochen stand ich im Nebel – gefühlt – obwohl der Saharastaub seit einiger Zeit meine Orientierungslosigkeit ganz gut illustriert.
Ich fand den Zustand schwer auszuhalten. Aber ich hatte den dringenden Verdacht, dass jede Aktion mich in eine falsche Richtung führen würde. Ich habe viel abgesagt und mich enorm viel gelangweilt. Was ich wirklich nicht mag (beides). Nicht mehr weiter zu wissen, ist eine extreme Herausforderung. Eben auch, weil Nicht-Tun bei uns als Faulheit oder fahrlässige Passivität gedeutet wird. Gerade meine Eltern haben mich oft mit ihren Nicht-Entscheidungen zur Verzweiflung getrieben. Aber ich merke, dass auch Entscheidungen ihre Zeit haben. Wach sein gehört zu den nötigen Fähigkeiten, solche Zeiten zu erkennen. Oder wie es Deleuze nennt, „auf der Lauer zu liegen“. Eben auch, wenn es entsetzlich langweilig ist.
Vielleicht fühlt es sich so an, wenn man mit dem Segelschiff in einer Windflaute liegt. Die Zeit dehnt sich, das Wasser wird knapp und knapper – wer jetzt die Nerven behält.
Langsam klärt sich die Sicht. Und ich konzentriere mich auf jeden einzelnen Schritt… pffffff