Das Schicksal herausfordern

Grundsätzlich halte ich nicht viel davon. Man kann viel wollen. Ebensoviel probieren. Aber bloß nicht den Übermut raushängen lassen. Mache ich so, dachte ich zumindest. Bis ich Corona bekam und mich wie Brot langweilte. Das heißt, ich habe mich weniger gelangweilt, als dass es mir tatsächlich nicht besonders gut ging. Schlapp und unmotiviert war ich, eine Kombination, die mir so gar nicht schmeckt. Also dachte ich, könnte ja ein bisschen Gymnastik nicht schaden, zumal mir vom Liegen schon der Rücken weh tat. Dehnen, ein bisschen Kerze hier, ein bisschen Hund da, warum nicht? Ja, warum nicht, wenn ich es denn dabei belassen hätte. Aber dann hatte ich die Idee, einen Purzelbaum zu machen, ohne mich die Bohne daran zu erinnern, wie das eigentlich geht. Die Kurzfassung: Das ist gehörig schief gegangen. Also, gepurzelt bin ich schon, aber mit solchem Schmerz aufgeschlagen, dass ich kurz dachte, ich – keine Ahnung, aber das tat so weh, wie ich es noch nie erlebt habe.

Ich hatte Glück. Mir ist soweit nichts passiert, außer dass ich bis heute Rückenschmerzen habe. Scheint aber alles noch ganz, letzte Nacht konnte ich sogar wieder durchschlafen. Was mich an der Sache wirklich entsetzt ist, wie wenig ich abschätzen konnte, was ich da vorhatte. Ein Purzelbaum schien mir harmlos. Bis ich mich – natürlich erst später – darüber schlau gemacht habe, was passieren kann, wenn man sein gesamtes Körpergewicht über den Kopf rollt. Auweia! Fazit? Ich bin verunsichert. Weil ich erlebt habe, wie arglos ich mich in eine gefährliche Situation gebracht habe. Zu Hause! Und ohne Not. Werde ich das nächste Mal schlauer sein? Ich hoffe. Und lege noch eins drauf, in dem ich hier noch einmal laut und deutlich schreibe: Niemand muss Dinge aus Langeweile tun. Und vor allem nicht, ohne vorher sehr scharf nachzudenken. Aloa!

Filed under: Allgemein

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

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