Rauschen

Meine Tage sind eintönig und die Gedanken rollen gegen die Stirn, ein Gedanke über den anderen. Und alle verschwinden unter dem nächsten und übernächsten wie Wellen am Strand. Wäre ich ein schneller kleiner Strandläufer, würde ich vielleicht den einen oder anderen picken, aber ich bin frühjahrsmüde und starre bloß auf das ganze Hin und Her. Nachts träume ich viel. Und gefährlich. Am Eindrücklichsten war die blond gelockte Massenmörderin, die stets meinen Weg kreuzte und dabei zwei oder drei Passanten tötete, während ich immer knapp entkam. Keine Ahnung, aus welchen Ängsten sie aufstieg.

Rauschen ist manchmal ganz gut. Man sieht nicht scharf und auch die Ohren sind nicht richtig auf Empfang. Mir fallen immer wieder die Augen zu, und keine Disziplin bringt mich dazu, sie wieder zu öffnen: Dreht die Welt sich halt eine Weile ohne mich weiter…

Nein, das ist keineswegs langweilig oder unangenehm. Es ist eher wie ein etwas zu heißer Strandtag. Den man verdöst, um am nächsten Tag einen Berg zu versetzten oder zwei.

Filed under: Allgemein

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

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