Heute war es endlich soweit: Mein erster freier Tag. Graues Wetter, ein Berg Wäsche, ein entzündetes Auge: Glamourös oder auch nur entspannt geht anders… – Aber egal. Ich habe gelernt, dass auch langweilige Tage erholsam sein können. Und während in mir ein kleiner Blitz flackert, der startet, sobald sich die Gelegenheit bietet, doch noch etwas Überraschendes zu zünden, schlafe ich erst noch eine Runde, weil – ist ja schließlich „frei“ heute. Um dann verblüfft zu sein, wie selbstverständlich ich sofort neue To-Do-Listen erstelle – ganz so als hätte ich noch nie davon gehört, dass Dinge auch mal warten können. Wahrscheinlich bin ich gerade der Hamster, der bei voller Umdrehung aus seinem Rad geflogen ist und weiter rast (bis er an den Käfigstäben kleben bleibt).
Die heutige Überraschung kam schließlich als Gedankenblitz, weil mir klar wurde, dass To-Do-Listen Dinge zwar akkumulieren, ich aber besser damit klarkomme, sie ausbalancieren, statt sie abzuarbeiten. Es ist schwierig zu erklären – und deshalb vielleicht noch eine eher unausgegorene Idee – aber zu erledigende Aufgaben sind nicht nur ein weiters Plus, das abgearbeitet werden muss, sondern ein Und, das mit einer anderen Aufgabe oder Gelegenheit in diesem Bereich ausbalanciert werden kann, um so nicht bloß zusätzliche Arbeit zu sein, sondern auch mehr Radius, mehr Kenntnis, mehr Horizont. Wenn ich eine Aufgabe mit einem To-Do verbinde, indem ich vielleicht etwas Grundsätzliches kläre, oder eine andere angefangene Sache gleich mit erledige, fühle ich mich besser. Es ist wie wenn ich als Kind eine gute Lego-Konstruktion hinbekommen habe. Keine Ahnung, was ich damit jetzt anfange. Aber mir gefällt die Idee. Und ich nehme sie mit als Souvenir meines ersten Ferientags. Aloa…
wildgans 2. Februar 2021
Ja, dann steht weiteren mentalen Legokonstruktionen nix im Wege…
Gruß von Sonja
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Verwandlerin 3. Februar 2021
Ausbalancieren – das trifft es gut: Das habe ich für mich razsgefunden.
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Verwandlerin 3. Februar 2021
Auch rausgefunden, wollte ich schreiben.
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