Eigentlich. Da ist es wieder! Denn – eigentlich ist doch alles – ? Oder?
Mir ist es kürzlich aufgefallen. Das „eigentlich“ schlingert durch meine Gedanken. Ein unscheinbares Wort. Eine Entschuldigung. Ein Erstaunen. Ein – vielleicht – falscher Weg oder eine nicht getroffene Entscheidung. „Eigentlich“ meint nämlich schon eine Menge: Das Eigentliche ist das Wesentliche, also der Kern meiner selbst.
Offensichtlich geht das Wesentliche immer wieder verloren. Da spielen „Sachzwänge“ eine Rolle. Man könnte es auch Alltag nennen. Eigentlich wollte ich noch kommen, aber dann war es zu spät – eigentlich möchte ich ein Kleid anziehen, aber es ist zu kalt – eigentlich will ich doch endlich ein Buch schreiben, aber…?
Wer eigentlich auf die Spitze treibt, hat am Ende im falschen Leben gelebt. So zumindest meine Befürchtung. Eigentlich verweist auf einen Plan. Auf einen Weg, den man verlassen hat: Gehen Sie zurück auf Los! Zumindest in Gedanken. Um zu sehen, ob diese Vorstellung vom Eigentlichen überhaupt noch stimmt. Denn manchmal schreiben die Umstände einen Weg vor, meinetwegen einen Umweg, der so nicht geplant war. Denn jedes Leben ist mehr als ein (guter) Plan. Obwohl – eigentlich wollte ich heute sofort mit der Arbeit beginnen. Statt dessen habe ich diesen Text geschrieben. Eigentlich gar nicht so schlecht, oder?
finbarsgift 2. Dezember 2019
Schmunzel … eigentlich wirklich ein bedenkenswerter Text 🙂
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wechselweib 2. Dezember 2019
Danke für diese Gedanken!
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