Vorlesen

dabei gehört es zu dem größten Vergnügen, laut lesen zu können. Aber wer weiß das schon? Zuhören ist natürlich auch gut. Doch das Auf und Ab von guten Sätzen nachzusprechen, sich auf sie einzulassen, jede Unebenheit nachzuspüren, dem Rhythmus, den Gereimtheiten, den Widersprüchen und Regelverletzungen, den genialen Sprüngen, der Eleganz oder den Stotterkaskaden. Dabei: wenn ich das spreche, heißt es ja noch lange nicht, dass ich das sage. – Warum achten sie in der Schule nur auf „fehlerfrei“, wenn laut lesen doch so viel mehr ist.

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

Comments 5

  1. hummelweb 16. Mai 2019

    Ist das denn so? Wir haben jedenfalls in der Schule noch das „packende“ Vorlesen geübt, haben besprochen, warum es fesselnd war oder eben nicht, wie Betonung das Lesen verändert, wie Geschwindigkeit und Lautstärke eingesetzt werden können. Und es hat uns Spaß gemacht.
    Noch heute lese ich laut, wenn ich einen Text wirklich ergründen will, durchringen will. Denn dann lese ich ihn nicht nur, sondern höre ihn auch, und das meist langsamer, als ich ihn lese.
    Und mein Mann und ich lesen manchmal Bücher gemeinsam (besonders gern Kinderbücher ;-)), die wir uns dann komplett wechselseitig vorlesen, ein besonderer Genuss!
    LG
    Hummel

    Gefällt 3 Personen

    • Stephanie Jaeckel 16. Mai 2019

      „Packendes Vorlesen“! Das ist ja toll. Davon habe ich noch nie etwas gehört und also ein Hoch auf Eure Schule. – Ich lese leider aus Zeitgründen fast nie laut und bin auch sehr gehemmt, weil ich beim fehlerfreien Lesen in der Schule nicht gut war, eben immer etwas zu aufgeregt. Gerade bereite ich eine Aufnahme mit Gedichten vor, die ein Freund geschrieben und die ich für das Hörspiel „eingerichtet“ habe. Ich meine, ich habe den Hörtext erstellt, aber erst jetzt, in der Vorbereitung verstehe ich ihn – beim Laut-Lesen…

      Gefällt 3 Personen

  2. Anhora 17. Mai 2019

    Als meine Kinder noch klein waren, habe ich viel vorgelesen und dabei auch versucht (wie wohl jede Mutter), den Text lebendig vorzutragen. Noch heute mache ich das, wenn ich z.B. bei Meetings kurze Textstellen vorlese. Ich muss mich manchmal bremsen, dass ich nicht meine Stimme verändere an bestimmten Stellen und so. 😉

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