Wer eine Reise tut – selbst wenn es nur eine Reise in die eigene Kindheit ist – sieht die eigene Alltagswelt – wenn auch vielleicht nur ein, zwei Tage – mit anderen Augen. Wie klar ist mir zum Beispiel geworden, dass ich keinen Garten habe, beziehungsweise, dass ich wahnsinnig gerne einen hätte.
Das Foto zeigt den Ausschnitt des ehemaligen Rasens in meinem Eltern-Garten. Wo einst Gras war, sind heute vor allem Moos und – Sensation! – Veilchen. Die eigentliche Arbeit jedoch liegt braun dazwischen: Bucheckern vom letzten Herbst und Tannen-Samen, die aussehen, wie präzise designte Flugapparate (mit sacht nach unten gebogenen Flugflächen).
Und falls noch jemand nicht begriffen hat, wozu die Natur den Aufwand treibt, versuche mal, die Bucheckernhüllen und die Tannensamen aus dem Gras zu klauben. Die Dinger krallen sich regelrecht fest. Wer ordentlich arbeiten will, muss sie per Hand aus dem Grün pflücken. Und ja, obwohl das mühsam ist und der Rücken schreit, macht mir das Spass. Weit bin ich nicht gekommen, ich hatte zwischen verschiedenen Terminen immer nur eine Stunde Zeit oder zwei. Aber doch, ja, einen Garten würde ich mir doch wünschen. Mal sehen, vielleicht ergibt sich ja was…
Anhora 29. März 2019
Gartenarbeit ist mühsam, das stimmt. Gelegentlich ist sie auch frustrierend (Schnecken, Vögel usw.), aber immer ist sie erfüllend und bringt Erfolgserlebnisse. Irgendetwas gelingt immer, wächst, sieht schön aus, schmeckt. 🙂
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Wenn alles ganz verwüstet ist, gibt es auf jeden Fall schnell Erfolgserlebnisse…
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Anhora 29. März 2019
… aber auch einen ordentlichen Muskelkater an allen möglichen und unmöglichen Stellen! 😉
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Da hatte ich dieses Mal Glück. Kein Muskelkater – nirgends. Aber es war ja auch nicht das volle Programm.
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kormoranflug 29. März 2019
Die Veilchen verbreiten sich immer weiter.
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Ja, die dürfen das. Ist ja eh kein Gras mehr da. Und sie duften auch ganz fein.
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frauhemingistunterwegs 29. März 2019
Körperliche Betätigung und den Geist dabei freilassen, das geht wirklich am besten im Garten. Alternativ Balkonbegrünung?
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Pffff – bei mir gibt es gerade mal eine Fensterbank…
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frauhemingistunterwegs 29. März 2019
Das schränkt tatsächlich etwas ein.. hier in der Provinz hört man von Guerilla Gardening in der Stadt. Das wäre ja möglich ohne Umzug.
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Ja, das mache ich gelegentlich sogar auch – und im Hof bepflanze ich die dort vergessenen Blumentöpfe. Aber das ist schon was anderes, als so richtig im Dreck wühlen.
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wechselweib 29. März 2019
Ein hübscher Schrebergarten vielleicht?
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Seufz…, wenn ich zaubern könnte…
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athenmosaik 29. März 2019
Ein Garten in Athen bleibt auch ein unerfüllter Wunschtraum. Im Sommer überleben meist nur die Kakteen, und sämtliche Versuche ein Stück Rasen am Leben zu erhalten scheiterten.
Den Wunschtraum lasse ich dennoch nicht los.
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Stephanie Jaeckel 29. März 2019
Ja, wir müssen natürlich mehr und mehr über Wasser nachdenken. Bislang war das ja in Berlin gar kein Thema. Aber die Prognosen stehen auf heiße Sommer in den kommenden Jahren. Keine Ahnung. Für Insekten sind Pflanzen natürlich wichtig. Wir werden wohl viel dazu lernen müssen.
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