Schon der Begriff klingt trügerisch. Dabei handelt es sich hier nicht um die kleine Schwester des Terrors. Es ist viel eher der große Bruder. Eine Lebensbedrohung die oft über Jahrzehnte über einem schwebt. Und wie Gift einsickert. Eine der schlimmsten Erfahrungen, die Kinder mit ihren Eltern machen können. Und die ein Leben lang Misstrauen sät: Wo Geborgenheit ist, lauert eine tödliche Gefahr. Jaja. Und das in unserer sauberen, so überlegen scheinenden westlichen Gesellschaft. Mir ist es auch einmal passiert: gegenüber wurde sehr regelmäßig eine Frau geschlagen. Hinter heruntergelassenen Jalousien. Keine Ahnung. Vielleicht war es einfach Sex. Aber ich habe mich nicht getraut, genauer hinzuhören oder zu schauen. Schließlich lebe ich alleine. Und wer steckt da schon die Nase zu tief in merkwürdige Angelegenheiten der direkten Nachbarn. Diese „Angelegenheit“ war nach ein paar Wochen vorbei. Wahrscheinlich waren es Untermieter. Tatsächlich habe ich keine Ahnung. Das Problem – oder was es auch immer war – hatte sich freundlicherweise von selbst erledigt (für mich). Ich hoffe, dass mir das nicht noch einmal passiert.
wechselweib 21. November 2018
Meinen Schülern sage ich, wenn es um das leidige Thema „Machen Gewaltspiele gewalttätig?“ geht, immer: Die meisten Gewalttäter haben Gewalt als Handlungsmuster vorgelebt bekommen. Genau, wie meisten Missbrauchsfälle leider in der Familie und im Bekanntenkreis passieren und nicht durch den fremden Triebäter, der auf einsamen Wegen auf die Kinder lauert.
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Ulli 21. November 2018
Wann schreitet man ein, wann nicht, das ist eine Frage mit derich auch immer mal wieder konfrontiert bin. Manchmal geht es nach hinten los … Gut, dass sich dein Problem so gelöst hat.
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Myriade 21. November 2018
Sogar die Mord-Statistiken sagen ja, dass der gefährlichste Ort das eigene Heim ist und die wahrscheinlichsten Mörder die enge Verwandtschaft. Zuhause ist es viel gefährlicher als auf den berüchtigten einsamen Wegen in der Nacht
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Carlie 21. November 2018
Würdest du es inzwischen anders machen? Ich hoffe immer, dass ich das hinkriegen, vielleicht die Nachbarin ansprechen würde, aber ich bin mir da echt nicht sicher. Riesige Kehrseite der respektierten Privatsphäre.
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Stephanie Jaeckel 21. November 2018
Ich habe damals immerhin die Hausbesitzer angesprochen. Aber die wollten sich nicht einmischen. Heute würde ich sicher noch andere Möglichkeiten ausprobieren. Damals hatte ich zu viel Angst. Vielleicht auch einfach davor, was da zutage kommen würde.
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papiertänzerin 22. November 2018
Sonst nicht unbedingt mutig, bin ich was Zivilcourage angeht eher Kämpferin. Aber manchmal ist vielleicht auch Zurückhaltung besser. Habe mich schon einige Male eingemischt, wenn Eltern ihre Kinder anschrien oder schlugen. Und mich hinterher gefragt, ob die Kinder das jetzt ausbaden müssen.
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Stephanie Jaeckel 23. November 2018
Es ist schwierig, wenn man Menschen nicht kennt. Und in deren Auseinandersetzung gerät. Vielleicht reicht es schon, stehen zu bleiben, um zu signalisieren, dass man sieht, dass da gerade etwas aus dem Ruder läuft – ?
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papiertänzerin 23. November 2018
Besser als Weitergehen auf jeden Fall.
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