Doch, klar, gibt es: Lieblingshunde, Lieblingsmenschen, Lieblingsorte. Ist gar nix gegen. Mütter berichten neuerdings unter viel Unmutsbekundungen über Lieblingskinder. Kann ich mir vorstellen – auch wenn ich keine eigenen Kinder habe. Dennoch. Ich denke, manchmal hilft es, seine Lieblinge über Bord zu werfen. Keine Angst: ich meine das nicht wörtlich. Und beim Lieblingsmenschen würde ich sogar entschieden davon abraten. Aber ist uns eigentlich klar, was uns entgeht, wenn wir immer nur unsere Lieblinge um uns versammeln? Morgens Lieblingskaffee und Lieblingsmarmelade, mittags Lieblingseis, dann Lieblingsschokolade und Lieblingsäpfel, dann – pffff (u.s.f.). „Warum soll ich ein anders Stück Kuchen essen, wenn ich doch weiß, dass ich dieses hier besonders mag? Ich habe doch keine zwei Mägen. Zumal keine zwei Portemonnaies.“ Aber ahnen wir eigentlich, was uns alles entgeht? Lieblingsmusik ist ja auch so ein Kandidat. Ich habe das Gefühl, wir kommen schnell dazu, Vielfalt einzudampfen in Bevorzugtes. Vielleicht denke ich da zu weit. Aber ich fürchte tatsächlich ein wenig, dass die „Lieblinge“ auch ein Zeichen dafür sind, dass wir Eindeutigkeiten mehr lieben als Vieldeutigkeit. Augen auf: wer mehr als einen Liebling hat, ist auf jeden Fall auch schon willkommen 😜
wildgans 27. April 2018
In den langen Jahren als Lehrerin war es schon vom Studium her verpönt, Lieblingsschüler zu haben. Zumindest durfte man das auf keinen Fall zeigen. Trotzdem, trotzdem…
Gruß von Sonja
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mannigfaltiges 27. April 2018
Meine Lieblingsfarbe: die ganze Palette (incl. Grau).
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Britta wandert 5. Mai 2018
Wie wahr, wie wahr! Ich habe meine Lieblingseissorten (Tiramisu, Nuss, usw) durch die vegane Ernährung verloren und siehe da: die Fruchtsorbets sind auch klasse 😀
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