Habe ich mir bislang verkniffen. Obwohl ich ein impulsiver Mensch bin. Und es genug Anlässe gab. Mehr als genug, um ehrlich zu sein. Oh, Rache ist süß – oder zumindest: Rachegedanken können höchst komplex sein, extrem einfallsreich und sogar komisch.(Mein Rechner bietet an: 😁 😄) Rachegedanken haben einen Drive und eine Wucht, pffff, die hätte ich mal gerne Montag morgens, wenn ein großer Arbeitsberg vor mir liegt. Aber egal (Rechner: 😐 😑) – (Rechner: 💻 🖥) (hä???) – (Rechner: Konzerte) (Ich: fasse es nicht!)
Rache ist heiß. Wühlt auf. Lässt einen nicht schlafen. Macht einen Herzkasper nach dem anderen. Und gibt einem das Gefühl, aus der eigenen Ohnmacht – auch noch glamourös – ausbrechen zu können. Ich habe mich immer dagegen entschieden. Leider fühlte sich das oft wie Resignation an. Aber irgendwann kam immer der Moment ☝️ , an dem ich froh war. Weil man sich mit Rache auch unglaublich lächerlich machen kann. Nicht jede Vergeltung ist so elegant, wie sie in Gedanken daherkommt. Oder so effektiv. Manchmal fällt sie einem auch auf die eigenen Füße – und wer erwischt wird, ist immer der oder die Dumme.
Einmal habe ich es dann erlebt, dass mitten in Rachegedanken eine andere Idee 💡 (Uaahh) erst leise anschlich, und dann immer lauter wurde: Wenn Du sofort mit den Racheplänen aufhörst, ist auch das zugrundeliegende Drama vorbei. Nun ja, vielleicht nicht ganz, aber fast vorbei. Du kannst Dich ab jetzt jederzeit umdrehen, und etwas Neues machen. Das war die eigentliche Erkenntnis. Die Rache hält mich an meinem Unglück fest. Mit dem Verzicht darauf, kann ich mich wieder dem Glück zuwenden.
Und das Beste kommt wie immer am Schluss. Denn nicht selten schreibt das Leben die besten Geschichten. Und die Rache kommt hier und da ganz von allein. Wie heißt es so schön: Man begegnet sich im Leben meist zweimal. Be aware!
Myriade 18. Januar 2018
Nichts schmiedet so sehr aneinander wie Hass und Rachegelüste. Ob man das möchte ist die Frage ….
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Maren Wulf 19. Januar 2018
„Die Rache hält mich an meinem Unglück fest.“ Das scheint mir der entscheidende Satz zu sein.
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wattundmeer 19. Januar 2018
Das glaube ich auch und man kann da noch ein Stück weiter gehen: allein die Gedanken an das Unglück halten es fest.
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finbarsgift 19. Januar 2018
Yin ung Yang
Von Anfang an
Die Balance zu wahren
Ist die Kunst
Hass kann wirklich das Herz kräftig zur Aufregung bringen, vor allem auch, wenn er sich entlädt!
Liebe Morgengrüße vom Lu
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flowerywallpaper 19. Januar 2018
Da passen genau die Gedanken von Reinhard Haller dazu.
http://ecowin.at/buch/die-macht-der-kraenkung/
(fast) alle Konflikte haben ihre Ursachen in Kränkung.
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Stephanie Jaeckel 19. Januar 2018
Ja, Kränkungen sind fies. Und oft sogar bloß aus Missverständnissen erwachsen, was dann richtig voll fies ist. Wissen wir eigentlich, warum Menschen schnell kränkbar sind? Das würde mich wirklich interessieren. + Danke für den Lesetipp.
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christahartwig 19. Januar 2018
Es ist sehr lange her, da klaubte ich von einem Bücherwühltisch ein Buch mit einem Titel, der so in etwa lautete „100 Methoden sich zu rächen“. Es war natürlich ein fürchterlicher Mumpitz, aber ich benutzte eine dieser „Methoden“, um eine Kurzgeschichte daraus zu machen. Es war die einzige Kurzgeschichte von mir, die dieses Käseblatt je angenommen hat. Offenbar ist Rache ein beliebtes Thema.
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Stephanie Jaeckel 19. Januar 2018
Welches Käseblatt? Und: Schreibst Du immer noch Kurzgeschichten?
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christahartwig 19. Januar 2018
Das Käseblatt verrate ich nicht – das ist mir im Nachhinein zu peinlich, und es ist auch wirklich sehr lange her. Jetzt schreibe ich eigentlich nur noch mein Blog – und darin alles Mögliche.
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Stephanie Jaeckel 19. Januar 2018
Ha, jetzt bin ich natürlich erst richtig neugierig… – haben die Käseblattherausgeber/innen wenigstens gut gezahlt?
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christahartwig 19. Januar 2018
JAAA! Jedenfalls in Anbetracht der Tatsache, dass ich für die Geschichte einen kurzen Nachmittag gebraucht hatte. Die anderen Geschichten (die, die sie nicht genommen haben) hatten viel mehr Arbeit gemacht. – Ich glaube, es war das am schnellsten verdiente Geld meines Lebens.
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papiertänzerin 21. Januar 2018
Rache ist für mich das Bedürfnis, gehört zu werden.
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Stephanie Jaeckel 21. Januar 2018
Das ist ein unglaublich starker Impuls. Ich habe das auch immer so empfunden. Am Ende – ja, doch. Am Ende bin ich ohne Rache zu nehmen anders noch einmal aufgetaucht. Meist in einer sehr souveränen Position. Im Sinn von unverwüstlich oder ohne Kratzer abbekommen zu haben.
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papiertänzerin 21. Januar 2018
Nicht einfach, so einen starken Impuls umzulenken….
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Stephanie Jaeckel 21. Januar 2018
Ich denke, wenn Du es einmal raushast, ist es ziemlich einfach. Weil Du Dir sooooo viel Anstrengung und vergebliche Mühe sparst.
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