Kunst war und ist nicht mit Geld abzugleichen. Keine Kinderzeichnung und kein Spitzenwerk aus egal welcher Epoche. Dass Kunst – auch – verkäuflich ist, hat nicht nur etwas mit Kommerz zu tun. Die aktuell gezahlte Summe für ein Gemälde aus dem da- Vinci-Kreis ist obszön, wie bereits Kollegen geschrieben haben. Es ist keine Wertschätzung, sondern eine Selbstüberschätzung gröbster Art. Komme mir keiner damit, dass der/die Käufer/in anonym blieb (bisher). Dagegenhalten! Wie wäre es, mal wieder was zu verschenken. Kunst ist eine Gabe. Und ein Geschenk ist und bleibt immer unbezahlbar.
thursdaynext 18. November 2017
Mich suchte bei dieser Finanztransaktion der Gedanke heim, dass dieses Gemälde allen Europäern zugänglich sein sollte. Kulturausverkauf, wenn auch nur bedingt als Schnäppchen zu bezeichnen. Kapitalistische Beutekunst 2017
LikeLike
mannigfaltiges 19. November 2017
Warum nur den Europäern?
LikeLike
thursdaynext 19. November 2017
Nicht nur ihnen, doch es sollte in Europa bleiben und dort öffentlich zugänglich sein, für alle. Wir versetzen den Uluru ja auch nicht in die Schweiz, weil er sich dort gut macht.
LikeLike
mannigfaltiges 19. November 2017
Und die ganze Beutekunst aus der Kolonialzeit geben wir natürlich wieder zurück.
LikeGefällt 1 Person
thursdaynext 19. November 2017
Exakt.
LikeLike
Stephanie Jaeckel 19. November 2017
Ja und Nein, wenn Du mich fragst. Natürlich bin ich grundsätzlich dafür, dass Kunst öffentlich zugänglich ist. Doch wo ein Museumsbesuch mittlerweile zwischen sechs und zwölf Euro kostet, kann von Öffentlichkeit kaum noch die Rede sein. Außerdem, wer eine öffentliche Sammlung besucht, die gerade keine Sonderausstellung zu bieten hat, wird merken: Keine Sau ist da. Das Haus steht leer. Ist es wirklich so, dass wir Kunst wollen und schätzen und suchen?
LikeLike
thursdaynext 19. November 2017
Ich denke ja, es gibt noch Menschen die Interesse haben, nur sollte dann auch Kunst vorhanden sein.
LikeLike
Stephanie Jaeckel 19. November 2017
Die Häuser sind nicht leer. Es sind nur keine Besucher da.
LikeGefällt 1 Person
thursdaynext 19. November 2017
So habe ich das auch verstanden. Möchtest du sie schließen aufgrund schwindender Besucherzahlen oder attraktiver machen, mehr in Bildung investieren und besser füllen? Welchen Stellenwert soll Kunst weiterhin haben oder soll sie nur noch den Geldeliten zur Verfügung stehen? Statussymbol jener, die neues suchen um sich herauszustellen. Vielleicht bin ich naiv, aber ich kenne genug Kinder, die nur die Möglichkeit haben durch schulische Veranstaltungen mit Kunst in Berührung zu kommen. Ihnen das gegen den Zeitgeist weiterhin uu bieten halte ich für wünschenswert.
LikeGefällt 1 Person
ittagebuch 18. November 2017
Kopieren, einfach ganz oft kopieren! Dann wird’s billiger.
LikeLike
Stephanie Jaeckel 19. November 2017
Funktioniert leider nicht. Die meist kopierten Werke von van Gogh sind die teuersten.
LikeLike
flowerywallpaper 19. November 2017
Hallo Stephanie. Wenn man so schaut, gibt es auch Menschen die gerade in Sachen Kulturgüter ihr Vermögen für „die Allgemeinheit“ auch positiv eingesetzt haben. https://www.si.edu/ und http://www.getty.edu/museum/ Der einzige Nachteil dabei ist, z.B. Der Nachlass von Paul Getty lässt dem Museum 190 MIO jährlich allein für den Ankauf von Kunstwerken zu. Das heißt, sie kaufen alles, viel antike Kunstwerke zu Preisen die sich europäische Museen nicht leisten können. Immerhin wird nicht nur für die persönliche Vermögensanhäufung gesammelt. Es wird gezeigt.
LikeGefällt 1 Person
Stephanie Jaeckel 19. November 2017
Der Getty-Trust steht natürlich weit ab von allem. Und ist in der Einmaligkeit auch beides: Glück und Unglück in einem. Getty hat sich zum Beispiel beim Kauf von Raubkunst sehr schmutzige Hände gemacht. Das lag wahrscheinlich nicht mal an böser Absicht, sondern an dem grenzenlosen Reichtum. Sie können einfach alles bezahlen und haben in der Vergangenheit nicht so genau geschaut, woher die Sachen kamen. Aber ich denke, da sind sie schlauer geworden. Ich war im Mai in dem Haupthaus in Los Angeles und konnte dort etwas sehen, wovon wir in Europa mittlerweile weit entfernt sind. Im Getty ist der Eintritt umsonst. Das heißt, es kommen zahlreiche Obdachlose vorbei und verbringen ihren Tag in dem fantastischen Ambiente, nicht unbedingt in den Ausstellungsräumen, sondern draußen im Park oder auf den Plätzen. Es erinnert mich an ferne Zeiten, in denen im Winter Rentner/innen in den Museen saßen, und ihre Nachmittage neben Rembrandt und Cézanne im Warmen verdösten. Heute ist da kein Denken mehr dran. Und das ist wirklich schade.
LikeLike
Stephanie Jaeckel 19. November 2017
Der Museumseintritt muss billiger werden oder umsonst sein. Zumindest in den Sammlungen. Es sollten insgesamt weniger Sonderausstellungen gemacht werden. Sonderausstellungen pointieren den Kunstgenuss auf Events statt auf das, was er im Grunde ist: Eine Begegnung. Wir haben mehr als genug Kunst in öffentlichen Sammlungen. Und: Kunst war immer auch ein privates Vergnügen für reiche Leute. Meinetwegen kann das so bleiben.
LikeGefällt 1 Person