Eine Erkenntnis rauscht manchmal von gleich mehreren Seiten an. Eben habe ich im Radio einen Beitrag über robotergenerierte Inhalte im Zusammenhang mit den Medientagen in München gehört. Und ja. Der menschgemachte Journalismus bekommt Konkurrenz von den menschgemachten Maschinen. Mittlerweile gelingt es Computern, aus Informationen in den Bereichen Sport, Börse und Polizeimitteilungen les- und hörbare Beiträge zusammenzustellen und, wie die Macher betonen (allesamt aus „seriösen“ Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer Institut), inhaltlich korrekt. Ich bekomme einen Schreck. Was? Wirklich? Jetzt schon? Und was ist mit – Fake? Ich muss lachen. Fake können wir Menschen ja selbst wahrscheinlich am besten. Warum bloß beargwöhnen wir hier reflexhaft immer gleich die Maschinen? Am Montag noch habe ich „Blade Runner 2049“ gesehen. Sollte ich mich denn wundern? Gestern habe ich Jürgen Kaubes Buch „Die Anfänge von allem“ bestellt. Natürlich, als Journalistin rüttelt mich die Nachricht durch. Aber vielleicht müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, nicht alles am besten zu können, nur weil wir lebende Gehirne haben. Und begreifen, dass Veränderungen bislang immer stattgefunden haben. Nicht nur zum Besseren hin. Aber noch sind wir diejenigen, die das Beste daraus machen können.
schlingsite 29. Oktober 2017
Sicherlich wird die KI auch lernen zu lügen, wenn es notwendig ist.
LikeGefällt 1 Person
Stephanie Jaeckel 29. Oktober 2017
Klar. Aber eben. Wir können das auch schon lange.
LikeGefällt 1 Person
Alex 10. November 2017
Ich freue mich jedenfalls nicht auf die „singularity“, den Moment, wenn Maschinen schlauer als wir sind. Es gibt auch schon Bereiche, wo das schon passiert ist. Mir schaudert.
LikeLike
Stephanie Jaeckel 11. November 2017
Ja, das ist eine Bedrohung. Insgesamt kann ich das aber auch mit Schadenfreude sehen. Wir Menschen sind immer so selbstverständlich als „Krone der Schöpfung“ durch die Welt gelaufen. Können wir mal sehen, wie das aussieht, wenn man nicht ganz oben ist…
LikeGefällt 1 Person