Ich habe heute mit meiner französischen Freundin telefoniert. Sie ist gerade von Marseille nach Paris gezogen, präziser, in die Banlieue von Paris. Dort unterrichtet sie Deutsch. Man möchte sich an den Kopf fassen. Welche Kinder aus der Banlieue wollen denn…? Meine Freundin lacht. „Nein, nicht die französischen Kinder. Es sind die mit – wie sagt man bei Euch? – Migrationshintergrund. Du glaubst es nicht, aber die meisten haben Verwandte in Deutschland.“ Ich glaube es sofort. Zugezogene. Die wahren Europäer.
Elisabeth Lindau 22. Oktober 2017
Zunächst erneut mein Kompliment für das tolle Foto, liebe Stephanie ! „Bastelstube Europa“ fällt mir dazu ein, und es gibt ja tatsächlich noch viel zu basteln.
Das Interesse an Deutschland und der deutschen Sprache ist in Frankreich leider seit Jahren rückläufig; umgekehrt ist es genauso. Aber auf lokaler und regionaler Ebene scheint es doch viel Austausch zu geben. Dann hoffe ich mal, dass die Kinder mit Migrationshintergrund auch Gelegenheit dazu bekommen, ihr Nachbarland und Menschen, die dort geboren wurden, kennen zu lernen und solche, die woanders geboren wurden oder Eltern haben, die hier oder woanders … – ja, das kann schön bunt werden.
Manchmal bin ich aber auch verwirrt von den babylonischen Klängen, die man z.B. in der Frankfurter Innenstadt vernehmen kann. Dann frage ich mich, wieviele von den Menschen, die da in fremden Zungen sprechen, Deutsch als Zweit- oder Drittsprache beherrschen und wie weit sie hier „angekommen“ sind.
Ich wünsche deiner Freundin auf jeden Fall viel Erfolg. Und dir einen guten Start in die neue Woche.
Elisabeth
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Stephanie Jaeckel 22. Oktober 2017
Bastelstube trifft es ganz gut, das ist die Weihnachtsdeko von IKEA…
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Elisabeth Lindau 23. Oktober 2017
Oh, wie lustig. Sehr kreativ von dir, Europa in der Weihnachtsdekoration wiederzufinden.
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Stephanie Jaeckel 23. Oktober 2017
Naja, das ist ja mittlerweile ein weltweites Phänomen. Sollten die Herrschaften mal auf dem Schirm haben, wenn sie hier die Überfremdung fürchten: Weihnachten in Japan zum Beispiel. Vom Konsumterror mal abgesehen – es kann wirklich sehr hübsch sein…
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Elisabeth Lindau 23. Oktober 2017
… hm – ich fürchte, Weihnachten hat sich so sehr verbreitet, gerade weil es sich so gut für konsumfördernde Maßnahmen eignet. Bzw. dafür eingesetzt wird. Mir fällt es schwer, über den Konsumterror hinwegzusehen. Ich hoffe, es ist etwas mehr als die Freude am Konsum und die Sehnsucht nach Wohlstand, das die Menschen über die Grenzen hinweg eint.
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