Es passierte ohne Vorwarnung. Von einem Moment auf dem anderen stand ich wie außer mir und betrachtete mich so beim Samstagabend-in-der-Wohnung-sein. Wäsche ist aufgehängt, Blumen sind gegossen, Arbeit für heute erledigt, gut erledigt, ich könnte zufrieden sein, den Feierabend einläuten, aber jetzt stehe ich neben mir, und frage mich, was ich da eigentlich mache. Nein. Ich habe nicht mal große Einwände. Es ist bloß, als ob der Boden plötzlich nur noch papierdünn ist. Alles was ich bin und was ich tue, ist in mir verankert. Nirgends sonst. Und: Die Ankerpunkte können jederzeit gekappt werden. Nein, Alkohol war nicht im Spiel. Vielleicht ein bisschen zu viel Kaffee. Es war auch nicht wirklich schlimm. Nur sehr befremdlich. Vielleicht bin ich einfach ins Sommerloch gefallen. Mir geht es gut. Vielleicht ist es eine Ahnung davon, wie durchlässig ein Ich ist. Vielleicht ist es einen Versuch Wert, noch durchlässiger zu werden.