Denn mir scheint, mit dem Nicht-Denken-Können hat es mehr auf sich, als müdes Lamento. Ich würde sagen, ich habe bislang Verstehen gelernt. Nicht denken. Vielleicht sind mir die Gelegenheiten nicht aufgefallen, die Türen, durch die es zum Denken ging. Aber ich vermute, Verstehen hat die meiste Zeit gereicht. Um irgendwie durch- bzw. ein Stück weiter zu kommen.
Wie aber weiter? Was wäre so ein erster Trainings-Knochen für eigenes Denken?
Habt Ihr Antworten? Oder: Woran denkt Ihr so gerade?
muetzenfalterin 29. August 2022
Super spannende Beobachtung, dass wir alle vermutlich hauptsächlich (vielleicht auch ausschließlich) Verstehen lernen und nicht das Denken. Vielleicht ist es darum immer wieder so eine besondere fast mystische Erfahrung, wirklich großartige Literatur zu lesen, Texte oder Gedichte, in denen andere Menschen den Schritt vollziehen vom Verstehen zum selbst Denken, zum Begreifen vielleicht.
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Stephanie Jaeckel 10. September 2022
Ja. Das scheint mir auf jeden Fall auch so.
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eimaeckel 29. August 2022
Beim Denken ist es oft wie beim Schreiben: Es verselbstständigt sich. Was ich sehr mag. Aber noch lieber ist mir das Beobachten. Einfach schreiben, was man wahrnimmt. Danke für deine Beobachtung
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Stephanie Jaeckel 10. September 2022
Ja. Ich mag dieses Beobachten auch. Das ist bei mir stets der größte Teil der Texte. Weil das eben auch die Grundlage fürs Denken ist. Für mich zumindest. Sonst verabschiedet sich das Denken von der Realität. Aber ja, mir fehlt da noch das Denken. Obwohl natürlich Beobachten eine Art In-Beziehung-Setzen des Gesehenen zueinander ist und schon eine Denk- bzw. Interpretationsleistung…
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Edith 31. August 2022
Ich denke gerade, dass ja immer alles weitergeht. Aber es darf grad alles nicht so weitergehen. Der Abgrund rückt nah…
Liebe Grüße, Edith (Danke fürs Nachdenken darüber!)
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