Oder wie meine Sportlehrerin gerne sagte: Erst denken, dann reden… Und wenn man sich Sprache als etwas vorstellt, dass den Angesprochenen einen kleinen Schubs gibt, also etwas bewirkt, sollte man sich vielleicht doch mal wieder über die Größe des Gesagten Gedanken machen (darüber gedacht und geschrieben hat Alexander Gottlieb Baumgarten im 18. Jahrhundert).
Beim Beschreiben von Kunst, aber auch von Erlebnissen, ist Größe, oder zumindest Präzision und Genauigkeit gefragt. Heute neigen wir vielleicht eher dazu, eine knappe Beschreibung, quasi als Vermessung des Gegenstandes, zu geben, um dann, in einem zweiten Schritt Größe zu produzieren. Also das Gesehene, Erlebte in etwas Erwähnenswertes zu transformieren. Wir fragen: Was sehe ich? und dann: Ist das, was ich sehe, schön, groß oder abscheulich?
Ich denke gerade, wer liebt, möchte immerzu Größe erzeugen. Oder vielleicht eher: Überfluss. Überfluss dieses Mal nicht als Verschwendung, sondern als Ausnahmezustand (+ Freude an der Fülle) der Existenz.