fitzelkleine Flöckchen wirbeln vom Himmel und bringen eine erstaunlich dichte Schneedecke zustande. Noch war keine/r aus dem Haus draußen: die Decke ist flauschig und völlig unberührt. Nicht mal Vögel hüpfen rum, zu viel Wind (wahrscheinlich sitzen sie gerade aufgeplustert in den Ästen).
Statt eine Freundin zum Spazierengehen zu treffen, sitze ich am Schreibtisch und mache virtuelle Spaziergänge durch die heute endende Kunstmesse „Outside Art“, die seit 29 Jahren in New York stattfindet, dieses Jahr in fünf Galerien Downtown Manhattan. Wie gerne ich jetzt trotz Sauwetter da wäre, merke ich, als ich ein wackeliges Video sehe, das jemand bei seiner Tour durch die Galerien gemacht hat. Ich folge nicht lange, weil ich fast seekrank werde und was soll das auch für ein Gewinn sein, wenn jemand weitgehend freihändig die Wände im Vorbeigehen abscannt – ich sehe nix, Namen, ja im Vorbeigehen nennt er einen oder einen anderen, kurz, ich wechsele gleich auf die Internetseiten der Veranstaltung, wo alles zwar nicht live, aber dafür unverwackelt zu sehen ist.
„Figure out: Abstraction in Self-Taught Art“ ist der witzige Titel der Schau in der Andrew Edlin Gall., in der ich gleich zu Anfang hängen bleibe. Daraus meine beiden Favoritinnen, von denen ich hier leider keine Bilder zeigen darf: Susan Te Kahurangi King (1951, Neuseeland) und Helen Matterson (1925-2011, USA). Ich koche mir jetzt einen weiteren Kaffee und werde mich in ihre Bilder vertiefen. Und wenn ich genug gesehen habe, gehe ich raus, und erfrische meine Augen im klaren Schneeweiß.
Mihail Lungu 9. Februar 2021
Ihr Kommentar hat mich veranlasst, über Vampire nachzudenken: http://paulmelian.de/blog/?p=5786
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