Es gibt so Wochen. Wo kein Stein auf dem anderen bleibt. Dinge, die lange in der Schwebe waren, knicken ein, Dissonanzen eskalieren, Unkenntnis weist den falschen Weg.
Die letzten Tage waren so wie schlimmste Träume: Ich irre durch verbaute enge Gänge, stehe vor unüberwindbaren Hindernissen – obwohl ich im Traum auch schon mal mühelos an Wänden hoch krabbeln und fliegen kann, wenn nötig – habe keine Orientierung, weiß nicht mal das Ziel, vermisse das Tageslicht und andere Menschen, die mir helfen, oder zumindest Auskunft geben könnten.
Bei Tag waren es natürlich keine engen Gänge, durch die ich lief. Eher graues Wetter, was so ein Gefühl der Enge gab und Hindernisse unterschiedlichster Art, die zu überwinden waren. Ich gehöre zu den Menschen, die nicht gut arbeiten können, wenn hinter oder neben ihnen ein Haufen unerledigter Probleme liegt. Die Migräne war dann schon das lauteste Alarmzeichen, aber wo Alarm, ist leider oft noch nicht die Lösung.
Aber es ist wie so oft: Kaum kann ich ein Problem beim Schopf packen, lösen sich auch die anderen Schwierigkeiten. Es ist eine Art Domino-Effekt: Geht eins, gehen plötzlich alle. Jetzt bin ich unausgeschlafen, aber froh.
Ach, trotz Panik habe ich den „Gesang der Fledermäuse“ von Olga Tokarczuk gelesen. Auch ein sehr enges, fast hermetisches Buch, gruselig auf seine Art, aber seeeeehr gut.
finbarsgift 10. November 2020
Ich fand den Gesang der Fledermäuse auch sehr gut!
LG Lu
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