In die Luft gucken

Es gibt so Tage, da halte ich inne und schaue und schaue und schaue. Keine Uhr tickt, keine Abgabe rückt näher, kein Termin sitzt mir im Nacken oder hat mich schon wieder auf die Piste geschickt. Ich sitze und gucke. Ich könnte jetzt, aber nein. Nein. Sitzenbleiben. Gucken. Nichts denken. Am Besten auch gleich nichts fühlen. Das ist vor allem keine Langeweile. Eher ein Innehalten. Vielleicht eine Art Meditation. Ohne jegliche Absicht. Keine Zeit vertreiben, vergeuden, füllen, nutzen oder vergessen. Auf Null pegeln. Nichts mehr wollen. Niemand mehr sein. Es fühlt sich wie Trägheit an. Ist aber gleichzeitig kein schweres, sondern ein durchlässiges Gefühl. Nicht euphorisch, aber sehr bei mir. Ganz so, als wäre ich heute die Amsel, die draußen auf dem Ast sitzt. Es gibt schlimmeres.

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

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