Tag der Arbeit

Eben habe ich im Radio ein Gespräch mit dem Autor Volker Kitz gehört. Sein aktuelles Buch heißt „Feierabend – Niemand muss für seinen Job brennen“. Natürlich musste ich lachen. Und natürlich hat Volker Kitz Recht: Wieso halten wir alle so verbissen daran fest, dass uns Arbeit erfüllen soll. Ehrlich, als ich gestern mit Kaffee und Kuchen unter den blühenden Kirschbäumen saß, war ich weit mehr erfüllt, als die letzte Woche im Büro. Doch, Erkenntnisse hauen mich immer noch um. Eine gelungene Arbeit macht mich froh. Aber Erkenntnisse habe ich auch in meiner Freizeit. Und eben dort gelingt mir so einiges. Wie froh war ich zum Beispiel neulich, als ich die Motten aus meiner Küche verjagt hatte. Bekomme ich kein Geld für. Und eher despektierliche Blicke, denn Anerkennung (Ihhh, die hat Küchenmotten?) – Dabei ist wirklich verblüffend, der Begriff „Arbeit“ ist in Deutschland positiv besetzt, „arbeiten“ jedoch nicht. Sollten wir uns nicht mal wieder selbst an die Nase packen? Oder einfach ehrlich mit uns sein? Arbeit ist eben Arbeit. Manchmal macht sie Spass. Oft nicht (und jajajajaja, gilt auch für Kreativberufe). Und dann? Feierabend Leute! Das ist nicht spießig. Das ist einfach eine schöne Tageszeit.

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

Comments 12

  1. volkerwiesner 2. Mai 2017

    Das miese an der Arbeit ist nicht die Arbeit, es ist der Umstand Fremdbestimmt handeln zu müssen. Aber sonst gäbs halt keine Kohle und wir müssen ja alle heizen!

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    • Stephanie Jaeckel 2. Mai 2017

      Hm. Ich habe das jetzt hin und her überlegt. Mit fremdbestimmt komme ich nicht richtig rum. Ich arbeite freiwillig. Klar. Heizen… Aber es gibt Gegenden auf der Welt, wo viel Sonne scheint und wo weniger Geld in Umlauf ist. Wäre das eine Alternative für fremdbestimmt? Ich frage mich das gerade wirklich.

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  2. wattundmeer 3. Mai 2017

    Letztens ist meine Küchenuhr stehengeblieben. Um kurz vor Sieben und ich habe festgestellt, dass das eine wunderbare Uhrzeit ist. Morgens habe ich noch ein Stündchen, bis die Arbeit beginnt und abends liegt der Feierabend noch größtenteils vor mir. Kurz vor Sieben – meine Lieblingszeit 🙂

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