Wohnst Du schon?

Blöde Frage, oder? Aber doch. Ich stelle sie mir auf eine Art regelmäßig. Indem ich mich frage: Was bitte, heißt wohnen eigentlich?

Meistens reicht es ja, nachts oder außerhalb der Bürozeiten ein Dach über dem Kopf zu haben, ein Bett und einen Herd, das Bad nicht zu vergessen – und die Heizung.

Und dann überlege ich: Wäre das schon ein „zu Hause“? Oder brauche ich das überhaupt? Und wenn, wie sollte es aussehen?

Ich liebe schöne Häuser und tolle Wohnungen (wobei „toll“ alles Mögliche sein kann, von alt und schäbig und unaufgeräumt, bis minimalistisch, riesig oder einfach geschmackvoll). Gute Architektur begeistert mich, kluge oder auch witzige Inneneinrichtungen ebenfalls.

Wenn ich dann meine Wohnung anschaue, schüttele ich manchmal den Kopf? Wirklich, denke ich, oder: Da geht doch mehr! Aber dann frage ich mich, wo das Limit ist. Wie wichtig ist es denn, „schön“ zu wohnen? Wie hoch kann ich meinen Anspruch schrauben, ohne – (ja, was eigentlich?)

Deshalb die Frage: was ist wohnen? Habt Ihr eine Antwort?

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

Comments 13

  1. kritikverloren 13. Juni 2020

    Sali Stephanie,
    das ist tatsächlich eine spannende Frage. Was macht eigentlich eine Wohnung aus? Ein Zuhause? Sind es die Möbel im Designerstil, oder doch eher die kleinen, netten Schischis in den Regalen? Ist es das Bücherregal? Oder eine Wand mit Bildern?
    Ich stelle mir diese Fragen ziemlich oft. Und am Ende komme ich immer wieder zu der gleichen Antwort: zu Hause ist, wo ich bin. Bei mir.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz,
    Christian

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  2. piri ulbrich 13. Juni 2020

    Wohnen hat, bei mir, auch etwas mit wohlfühlen zu tun – und das wandelt sich. So wandelt sich auch mein Umfeld. Nicht das Haus, sondern die Einrichtung, die Dekoration, die Ordnung und das Aufgeräumtsein. Wenn ich woanders war, dann schaue ich mir meine eigene Wohnung immer ganz genau an und finde meistens, dass ich schon im richtigen Umfeld wohne …

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  3. wattundmeer 15. Juni 2020

    Ich habe schon in den unterschiedlichsten Wohnungen/Häusern gewohnt, mal ein paar Monate, mal länger, sogar im Hotel, aber meist dienstlich im Rahmen von Auslandseinsätzen. Mal hatte ich die Möglichkeit, persönliche Dinge mitzunehmen, mal auch nur einen Koffer mit Klamotten. Gerade dann reduziert sich das „Wohnen“ auf das Wesentliche, und das ist für mich ein Gefühl. Ein Gefühl von Geborgenheit. Es kann beim Betreten eines Raumes schon vorhanden sein oder ich muss es herstellen. Dann kann Möbelrücken, ein Paar Blumen, eine Decke, Farbe, Licht oder Luft helfen. Mindestens von einem Sitzplatz aus brauche ich einen Blick, der mir Geborgenheit vermittelt (Du nennst das Insel) . Mit dem Rest kann ich mich arrangieren.

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    • Stephanie Jaeckel 15. Juni 2020

      Das ist interessant, wie Du von der Erfahrung des „Woanders-Wohnens“ wieder zum Wohnen zu Hause kommst. Oder Unterschiede wahrnimmst. Mir ist das Wohnen in den eigenen Vier Wänden überhaupt erst wichtig geworden, nachdem ich wegen eines Wohnungsbrandes 6 Monate bei immer wieder anderen Freunden unterkam. Wie schön war es, wieder bei mir zu sein. Das war eine überraschende Erfahrung. Und so gerne ich unterwegs bin, diese Art des Bei-Sich-Seins hat mich wirklich froh gemacht.

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