Was ist eigentlich in uns gefahren?, möchte ich immer wieder fragen, wenn ich die aktuellen politischen Debatten und immer härter werdenden Auseinandersetzungen sehe. Weltweit – naja, soweit meine Augen da so reichen (die Sicht ist begrenzt).
Der Streit wird schon länger nicht mehr mit rationalen Argumenten ausgetragen, so lese ich heute auf Spiegel-online im Zusammenhang mit der geplanten Gas-Pipeline aus Russland, und sei „inzwischen so aufgeladen, dass er Deutschlands Ruf in der EU beschädigt.“
Politisch zu denken, gelegentlich dabei auch anzuecken, meinetwegen auch eigene, nationale Ziele zu verfolgen, Fehler zu machen, das über Jahrhunderte geübte Handeln steht mit einem Mal zur Disposition. Befindlichkeiten, Gefühle rutschen in eine Sphäre, die bislang – wenn auch nicht ausschließlich – mit dem Verstand „regiert“ wurde. Dass Herz und Verstand auch im Politischen einen Platz haben können: geschenkt. Oder: Warum nicht? Aber die Alternativlosigkeit, die sich gerade darin zeigt, politische Fragen nur noch gefühlt zu diskutieren, erschreckt mich zutiefst. Eine aktuelle Analyse zu diesem Trend kommt von Martha Nussbaum: The monarchy of fear. Das Buch ist, soweit ich gesehen habe, mittlerweile auch auf Deutsch erschienen.
wechselweib 15. Januar 2019
Ich muss dir voll und ganz zustimmen. Sehr bedenklich das Ganze und fürchte fast, wir stehen erst am Anfang…
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Ulli 15. Januar 2019
Manchmal denke ich, dass die Probleme in der Welt so groß geworden sind, dass sie kaum noch zu lösen sind und damit steigen die Emotionen? Ist nur ein Gedanke –
herzlichst, Ulli
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Stephanie Jaeckel 15. Januar 2019
Ja, wahrscheinlich geht es so. Aber: Wieso denken wir automatisch, die Probleme seien kaum noch zu lösen? Hier fängt doch die Angstmache schon an. Gefährlich war das Leben auf der Erde schon immer. Aber wir tun so, als wenn das für uns nicht nicht mehr gilt. Wie sind wir darauf gekommen? Dass es Sicherheiten gibt. Für welchen kleinen Prozentsatz der Menschheit auch immer…
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Ulli 15. Januar 2019
Ich denke es deswegen, weil diese Probleme nur von ALLEN gelöst werden können, aber ich sehe die Bereitschaft nicht dazu, sich an den runden Tischen zu treffen, ohne den eigenen Vorteil dabei im Auge zu haben. Ganz persönlich sehe ich viele Möglichkeiten, mit ihnen nähre ich meine Zuversicht, dass die Mnschen doch noch lernen umzudenken, weg von Wachstum auf Deubel komm raus und Profit für einige wenige.
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Stephanie Jaeckel 15. Januar 2019
Dass wir alle gemeinsam eine Lösung finden müssen, gehört nach meiner Ansicht zu den gravierenden Denkfehlern. Denn hier zeigt sich, dass niemand Mut hat, den ersten Schritt alleine zu gehen. Natürlich birgt das Gefahren. Zum Beispiel – im Kleinen – für geleistete Arbeit mehr zu verlangen, als den Mindestlohn. Argument: das macht ja sonst keiner, wir werden untergehen. Lieber beuten wir unsere (meist freien) Mitarbeiter/innen weiter aus. Das ist so haarsträubend, dass es kracht. Und – !?
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Ulli 15. Januar 2019
In Bezug auf Meere, Klima und sauberer Luft denke ich an alle, somit nicht bei allen Themen, da habe ich mich ungenau ausgedrückt.
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finbarsgift 15. Januar 2019
Die sogenannte Globalisierung überfordert die Menschheit…
Was zu viel ist, ist zu viel!
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Stephanie Jaeckel 16. Januar 2019
Überfordert sind wir. Ob das die Globalisierung ist? Ja, zusammen mit der weiterentwickelten Technologie und der verdammten Gleichzeitigkeit, mit der wir armen, schlafbedürftigen Kreaturen natürlich nicht so gut rumkommen, wie wir das gerne hätten, sicherlich. Dennoch hängt auch da nicht alles dran. Ich sehe, wohin ich schaue, zu viel Profitgier in den Augen. Und viele andere Missstände, aber immer wieder diese Gier…
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finbarsgift 16. Januar 2019
Ja, die Gier ist echt krass …
Allein 800.000 SUV wurden letztes Jahr hierzulande neu verkauft, welch Wahnsinn, die Leute verschulden sich wie verrückt, jagen ihrer maßlosen Gier hinterher und bleiben dann, irgendwann, schuldenniedergedrückt halbtot am Boden liegen …
Opfer der Globalisierung und der damit zusammenhängenden maßlosen Geschäftemacherei der Werbungsmacher und Giererzeuger und Po-litiker und Wirtschaftsbosse, selbst gierig ohne Ende, selbst als Millionäre und Milliardäre noch!
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Stephanie Jaeckel 15. Januar 2019
Auch in Bezug auf Meere, Klima, saubere Luft gilt: Wer den Profit hinter sich lässt und sich traut, auf unrentable Verfahren umzusteigen, muss den ersten Schritt machen. Darauf warten, dass alle „vernünftig“ werden, hahaha…
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wechselweib 15. Januar 2019
Eure Diskussion hat mich sehr inspiriert. Als Geschichtslehrerin sehe ich alles in allem doch eine Entwicklung zum Positiven, wenn ich mir zum Beispiel Europa angucke. Die EU ist trotz aller Probleme doch der Weg in die richtige Richtung, wenn man sich die Geschichte Europas anguckt.
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Stephanie Jaeckel 16. Januar 2019
Ja, eindeutig. Ich sehe viel Positives. Europa ist tatsächlich ein Segen, auch wenn dieses Konstrukt eine Art Retortenbaby ist, und viel zu verbessern wäre. Politik muss von jeder Generation neu gedacht und angewendet werden. Das ist wahrscheinlich das Schwierige. Wir kommen nie irgendwo an, sondern müssen immer wieder bei Null (oder Eins, Zwei, Drei) anfangen. Aber wozu bitteschön haben wir unsere klugen Köpfe?
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