Kürzlich ist mir das schon aufgefallen (und, jaja, ich brauche für Nachfliegendes (=der Rechner!!!) N-a-h-e-l-i-e-g-e-n-d-e-s oft echt lange): Wie wir in Freundschaften Positionen festlegen, in denen wir uns über Jahre, Jahrzehnte begegnen.
Wahrscheinlich ist das auch ein Teil des Geborgenheitsgefühl. Wer alte Freundschaften pflegt, hat manchmal das Gefühl, Geschwister zu haben – zumindest geht es mir als Einzelkind so. Dennoch ist es mir neulich klar vor Augen gestanden, und da nicht unbedingt positiv. Weil ich dachte: es ist Nostalgie, wir sind doch jetzt andere Menschen. Und, was ein Nachteil sein kann: wir haben uns verändert, und argumentieren immer noch aus den alten Positionen. Das führt nicht zu etwas anderem.
Gleichzeitig erlebe ich gerade die erneute Annäherung an eine Freundin, die mir für ein paar Jahre abhanden gekommen war. Es gab Streit damals. Und ich denke, für uns beide war die Zeit danach blöd. Ich spüre jetzt, wie wir beide vorsichtig sind, nicht wieder in alte Muster zu fallen. Es sind ja oft nur Kleinigkeiten. Zum Beispiel sich erstmal nur in Cafés zu treffen und nicht zu Hause. Keine langen Telefonate. Keine kleinen Geschenke.
Natürlich gibt es bei Freundschaften kein „richtig“ oder „falsch“. Was funktioniert, gilt. Aber ich habe gemerkt, dass ich mich wohler fühle, wenn ich mich in einer Beziehung auch immer wieder als anders darstellen kann. Platz zur Veränderung habe. Geht Euch das auch so?
MADB 18. Dezember 2018
Sehr schöner Beitrag❤️ geht mir genau so
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Stephanie Jaeckel 18. Dezember 2018
Danke!
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wechselweib 18. Dezember 2018
Ich kenne das auch. Bin gerade, weil ich mich zu sehr festgelegt gefühlt habe, auf Abstand zu einer alten Freundin gegangen. Aber glaube, diese Freundschaft hat das Potential, sich zu wandeln…
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Franz Firla 18. Dezember 2018
Einerseits-andererseits. Mit meinen vielen Jahren bin ich froh, mich nicht ständig neu erfinden zu müssen, obwohl …
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Stephanie Jaeckel 18. Dezember 2018
Ja, das hat ja auch was, eben Geborgenheit oder so ein Geschwistergefühl. Kann ich gut verstehen. Geht mir ja auch so. Aber dann sind es oft auch Freundschaften, die eh einen sehr weiten Radius haben, von Anfang an schon. Kommt mir zumindest so vor.
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Ulli 18. Dezember 2018
Mit meinen ältesten und wohl auch engsten Freundinnen und Freunden ist es immer so gewesen, dass wir die Veränderungen parallel vollzogen haben, ohne es unbedingt zu wissen, aber beim nächsten Treffen wurden dann die neuen Gedanken und Gebaren sicht- und hörbar und so manches Mal staunten wir sogar über diese Synchronizität. Ich mag es nicht, wenn mir alte Freunde/Freundinnen begegnen und so tun als wäre ich noch die Ulli von vor 20/30 Jahren. Klar, ist ein gewisser Kern geblieben, bleibt ja bei jeder und jedem, aber dann ändert man sich eben doch hier und da, und durchaus auch Meinungen, alles andere hieße für mich Stellstand und wer will schon stillstehen?
herzliche Grüße
Ulli
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menuchaprojekt 18. Dezember 2018
Hab ich auch schon erlebt.
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papiertänzerin 19. Dezember 2018
Zeiten der Distanz, weil eigene Veränderungen anstehen, kenne ich. Ebenso das Festhalten aus Geborgenheitsgründen. Und leider auch das Verlorengehen der Freundschaft. Sich neu wieder anzunähern, ist aufregend, so ein bisschen wie ein zweites Verlieben, oder?
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