Herbstlicht

Dass Melancholie in den Herbstmonaten liegt, ist eine Binsenweisheit. Und wie alle möglichen Weisheiten, entdecke ich sie ganz regelmäßig wieder… In diesem Jahr allerdings erscheint mir die Melancholie besonders stark. Ob es mit dem Licht zu tun hat? Mir ist, als würde ununterbrochen Schönheit über alles um mich herum ausgegossen. Selbst der zarte Mond, der die täglich wachsende Dunkelheit einläutet, sieht mir schöner aus als sonst. Und je leuchtender und schöner, desto zerbrechlicher und vergänglicher erscheint mir alles. Heute dachte ich sogar, es wäre ein perfekter Tag zum Sterben.

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Wer die Welt erkennen will, sollte genau hinsehen. Schon als Kind habe ich mir häufig die Augen gerieben und - wenn es sein musste - noch einmal hingeschaut. Mittlerweile arbeite ich als Journalistin und als Autorin. Auch hier ist das genaue Hinsehen, keineswegs das Schreiben, die, wenn man so will, Kerntätigkeit. Doch während ich meinen Blick bei der Arbeit fokussiere und das Gesehene zu allen möglichen Richtungen hin ausleuchte, möchte ich in meinem Blog kurze Blicke wagen. Wer zurückschaut, ist herzlich willkommen.

Comments 7

    • Stephanie Jaeckel 18. Oktober 2018

      Ja, dieses Jahr ist es natürlich wegen des Sommerwetters so außerordentlich und besonders. Auf der anderen Seite – meine Freundin erzählte mir eben am Telefon, dass der Rhein quasi nicht mehr da ist, weil ausgetrocknet. Das ist eine Kehrseite des fantastischen Lichts, und zeigt, wie heikel und zerbrechlich alles ist.

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  1. mannigfaltiges 18. Oktober 2018

    Fällt mir seit einigen Jahren(bin, glaube ich, ein paar Jährchen älter als du) auch auf. Die Farben, Gerüche und Stimmungen des Herbstes werden immer intensiver, zumindest empfinde ich es so. Und manchmal der Gedanke, der Herbst gibt sein Letztes, als ob es sein letzter wär. Aber deinen letzten Satz habe ich so noch nicht gedacht.

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