wird viel oder fast nur noch improvisiert. Wo früher noch in Jahrzehnten (wenn nicht gleich für die Ewigkeit) gedacht wurde, reichen heute brüchige Konstruktionen. Hauptsache, die Dinge fallen nicht gleich zusammen. Aber noch Mal neu kaufen?
Mir fällt es schwer, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Vielleicht wäre das bei mir selbst etwas anderes. Aber wer abfährt, und weiß, was alles unerledigt geblieben ist – ?! Vor allem der Garten macht mir Sorgen. Hier ist seit Jahren ziemlich viel vernachlässigt worden. Mittlerweile kann ich nicht mal in ein, zwei Nachmittagen das Meiste wieder richten. Vor allem die Bucheckern treiben überall zu kleinsten Buchenbäumchen aus mit harten Stilen, die unbedingt ein Stamm werden wollen, und denen mit altem, rostigem Gerät nicht mehr beizukommen ist. Einige Büsche und kleine Bäume waren vertrocknet und sind kaputt, aber alleine kann ich sie nicht bergen. Ach, ach, ach…
Immerhin hatte ich am Ende doch noch die Erlaubnis, ein paar Herbstblumen zu pflanzen. Jetzt sitze ich erkältet im Zug (hach, ja, das Bistro hat es nicht mehr zeitig geschafft, wir fahren ohne…), freue mich, nach Hause zu kommen, vermisse aber die kleinen Hundchen meiner Freundin, die für Menschen, die Hundchen nun mal lieben, kleine Sonnenscheine sind. Ach so, ja, jetzt ist auch noch Kabelklau. Mal sehen, wie viele Stunden Verspätung der Zug schafft. Ich gehe mir jetzt erst mal einen Kaffee kaufen (Getränke gibt es irgendwo – noch)…
papiertänzerin 31. August 2018
Meine Liebe, gute Reise, auch wenn die Bucheckern drücken. Hast du sie früher auch aufgepult & gegessen? Irgendwie ja auch sinnbildlich: Samen, die zu Bäumen werden, so kräftig, dass ihnen kaum beizukommen ist.
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Stephanie Jaeckel 31. August 2018
Nein, als Kind wusste ich nicht, dass man sie essen kann. Mein Vater hat erzählt, dass er früher (nach dem Krieg) Bucheckern sammeln ging, bei mehreren Säcken (!) bekam er dafür eine Flasche Salatöl. – Ja, kleine Bäumchen sind eigentlich toll. Aber sie sprengen den gesamten Gartenboden.
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papiertänzerin 31. August 2018
Sie sind richtig lecker, ganz nussig. Vielleicht brauchst du ein bisschen Gartenhilfe? Schade, dass es nicht um die Ecke ist, dann wär ich dabei.
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Stephanie Jaeckel 31. August 2018
Ach, das nächste Mal werde ich hier einfach ein paar Fragen stellen, das hilft schon – oder eben auch, das Gefühl zu haben, unterstützt zu werden. Danke Dir!
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papiertänzerin 31. August 2018
Gern!
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Maren Wulf 1. September 2018
Nein, leicht ist es nicht mitanzusehen, wie die Dinge brüchig werden und die Menschen, die einst stark waren, mit ihnen. Besonders dann nicht, wenn man abfährt. Aber die, die zurückbleiben, empfinden die Brüchigkeit manchmal weniger stark. Und das kann ein Trost sein, ein kleiner wenigstens.
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Stephanie Jaeckel 1. September 2018
Ja, ich denke, für meinen Vater sind die alten Dinge, auch wenn sie kaputt sind, sehr mit Erinnerungen verknüpft, und deshalb wahrscheinlich schöner als alles, was wir da erneuern könnten. Trotzdem, die Trümmer sind eben sein Leben, und das ist fast vorbei. Es ist traurig. Aber danke Dir für den Trost.
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