Ich gehe dem nach, diesem blöden Satz, den ich offensichtlich mehr verinnerlicht habe, als bei gesammeltem Verstand möglich scheint: „Ich bin doch kein Mädchen!“
Wie bin ich bloß darauf gekommen? Und was hat das über die Jahre mit mir gemacht? Gut. Ich wollte unverletzbar sein. Kann ich verstehen. Aber nicht heulen ist mehr als die Fassade aufrecht erhalten. Nicht heulen heißt, im Moment des Einschlags erstarren. Was zur Folge hat, dass ich gefühlt säckeweise Nägel unter der Haut habe.
Es geht gar nicht so sehr ums Heulen. Es geht darum, Unschönes auszuhalten. Mein Kollege lässt mich mit einem Projekt hängen? Meine nette Nachbarin zieht weg? Meine letzten 10 Bewerbungen sind nix geworden? Heulen hilft natürlich nicht. Macht aber vielleicht locker. Wenn ich Schmerzen und Enttäuschungen ignoriere, statt – ja was eigentlich? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht, was damit tun.
Vielleicht erst mal aufschreiben. Damit ich einen Überblick gewinne. Die bösen Momente sollen auf dem Papier stehen, damit ich sie anschauen oder den Klang der Enttäuschung noch einmal hören kann. Lässt sich denn mit Schmerzen verhandeln? Nur die Luft anhalten und die Zähne zusammenbeißen – ich weiß jetzt, das das auf Dauer nicht geht. Was geht, weiß ich allerdings auch nicht. Aber eins weiß ich: Ich bin sehr wohl ein Mädchen. Damit muss ich jetzt wohl endlich mal Ernst machen.
wildgans 25. Juli 2018
Nicht doch, nicht doch, Nägel unter der Haut, Foltermethode. Das ist schlimm! Da müsste was geschehen!
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Stephanie Jaeckel 25. Juli 2018
Klingt schlimmer, als es ist. Aber da muss ich ran. Ich bin selber schon gespannt, was da funktionieren kann.
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Myriade 25. Juli 2018
Es ist schön, ein Mädchen zu sein, wenn es doch so ist …..
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papiertänzerin 25. Juli 2018
Hallo Mädchen, das kenn ich. Da sein lassen, fühlen & freundlich anschauen, mehr braucht es meiner Erfahrung nach gar nicht. Ist doch im Vergleich zu unter die Haut schieben & Zähne zusammenbeißen schon ziemlichh viel. Sich sich selbst zuzuwenden ist für mich ein sehr radikaler & mutiger Akt. Ahoi!
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Madddin 25. Juli 2018
Heulen? Ja, klar! Aufschreiben? Auf jeden Fall! Teilen? Erst recht! Irgendwann kannst du es dann betrachten, wenden, falten, in Beziehung bringen, weglegen, wieder hervor holen und vielleicht später dann sagen; du hattest deine Bedeutung und deine Zeit, doch die ist jetzt um.
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menuchaprojekt 28. Juli 2018
Bei diesem Foto bekomme ich irgendwie die Kurve nicht. Da habe ich gemerkt, dass du in deinen bisherigen Beiträgen eine gute Wort-Bildkombination hast.
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Stephanie Jaeckel 28. Juli 2018
Das – was auch immer (Torpedo?) – hat die Form eines U-Bootes: Für mich ein enorm sprechendes Bild für das Unbewusste.
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menuchaprojekt 30. Juli 2018
Oder es könnte auch die Rückseite einer Orgel sein.
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Stephanie Jaeckel 30. Juli 2018
Es fehlt das „Luftloch“…
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menuchaprojekt 30. Juli 2018
Deswegen die Rückseite. Sozusagen eine Designorgelpfeife.
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Stephanie Jaeckel 30. Juli 2018
Orgelpfeifen sind auch oben offen…
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