Ich war heute in der sehr anregenden Ausstellung „Benjamin und Brecht. Denken in Extremen“, die noch bis zum 28. Januar 2018 in der Berliner Akademie der Künste (Hanseatenweg) zu sehen ist. Ein großer Teil des Vergnügens besteht darin, dass beide, Benjamin und Brecht, weitestmöglich auseinanderliegen mit ihren Ideen, ihrer Sprache, ihren Utopien, auch wenn sie in dieselbe Richtung schauen. Sie konnten Unvereinbares nebeneinander nicht nur aushalten, sondern auch bewegen – dass sie beide gerne Schach (miteinander) spielten, ist ein schönes Bild für dieses Ringen um Positionen, um ein Für oder Wider der jeweiligen Vorstellungen.
Im Katalog habe ich den Text von Marcus Steinweg überflogen, darin die so einfache wie kluge Bemerkung, dass wir uns heute bei Entscheidungen nur noch fragen, ob wir „das Richtige“ machen, dabei über gewagte Züge oder Improvisationen gar nicht mehr nachdenken. Wobei das offensichtlich auch schon zu Zeiten von Brecht und Benjamin der Fall war. Letzterer schrieb: „In der Improvisation liegt die Stärke.“ Und zum in Marmor meißeln: „Alle großen Schläge werden mit der linken Hand geführt…“ (Für Linkshänder vice versa…)
mannigfaltiges 18. November 2017
Wahlspruch eines Zweilinkshänders: Es lebe das dilettantische Provisorium!
LikeLike
Stephanie Jaeckel 18. November 2017
Du meinst, nur noch große Schläge? WOW!
LikeGefällt 1 Person
mannigfaltiges 18. November 2017
Ein grober Klotz verträgt große Schläge.
LikeLike
Stephanie Jaeckel 18. November 2017
😉
LikeGefällt 1 Person